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Aktuell Blog

GEA-Energie-Kompass: Wirtschaftsministerium warnt vor Panikkäufen bei Heizungen

Der Krieg in der Ukraine hat uns in eine Energiekrise gestürzt. Vieles ist teurer bis unerschwinglich geworden: Strom, Gas, Öl und Lebensmittel. Wie sich die Preise entwickeln, welche Auswirkungen das auf Verbraucher, Unternehmen und Kommunen hat und wie Sie sparen können, fassen wir im GEA-Energie-Kompass zusammen.

Heizung
Die Bundesregierung will ab kommendem Jahr nur noch den Einbau von Heizungen erlauben, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Foto: Sina Schuldt
Die Bundesregierung will ab kommendem Jahr nur noch den Einbau von Heizungen erlauben, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Foto: Sina Schuldt

 

Sonntag, 19. März

Initiative will mit neuer Weinpfandflasche Mehrweg voranbringen

Mit einer neuen 0,75-Liter-Pfandflasche für Wein will eine Initiative aus Baden-Württemberg den Grundstein für ein bundesweit ausrollbares Mehrwegsystem in der Branche legen. »So was kann ganz schnell gehen, so etwas kann auch langsam gehen«, sagte der Vorstand der neugegründeten Wein-Mehrweg eG, Werner Bender, am Sonntag in Düsseldorf bei der Vorstellung der neuen Pfandflasche auf der Fachmesse ProWein. Wie schnell das in Baden-Württemberg startende Projekt auf andere Regionen erweitert werden könne, hänge unter anderem von der Resonanz des Handels und der Verbraucher ab.

Grüne peilen früheren Kohleausstieg auch im Osten an

Die Grünen-Fraktion im Bundestag peilt an, den Kohleausstieg auch im Osten des Landes auf 2030 vorzuziehen. In einer Beschlussvorlage für die Klausurtagung der Fraktion in der kommenden Woche heißt es, dies sei ein »notwendiger Schritt, um die Klimaziele zu erreichen«. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bezeichnete einen früheren Kohleausstieg am Wochenende als »völlig illusorisch« - nicht zuletzt wegen des Wegfalls von russischem Pipeline-Gas nach Russlands Angriff auf die Ukraine. Der Generalsekretär der sächsischen CDU, Alexander Dierks, sagte, ein Vorziehen würde die Planungssicherheit für die Kohleregionen zerstören und einen erfolgreichen Strukturwandel gefährden. »Dieses Handeln ist ideologiegetrieben und zerstört Vertrauen in demokratische Entscheidungen.«

Wirtschaftsministerium warnt vor Panikkäufen bei Heizungen

Das Bundeswirtschaftsministerium hat angesichts der geplanten Neuregelung bei Heizungen vor Panikkäufen gewarnt. »Einfach möglichst lange an Öl und Gas festzuhalten, kann langfristig deutlich teurer werden, als in den nächsten Jahren auf eine klimafreundliche Heizung umzustellen«, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Stefan Wenzel (Grüne), »Zeit Online«. »Man sollte sich deswegen jetzt auch nicht hektisch entscheiden, sich schnell noch einmal eine Öl- oder Gasheizung einbauen zu lassen, solange es noch möglich ist.« Die Bundesregierung will ab kommendem Jahr nur noch den Einbau von Heizungen erlauben, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden.

Samstag, 18. März

Bundeswehr-Übungsflüge gefährden Windkraft-Ausbau

Beim Ausbau der Windkraft sieht sich das Land Baden-Württemberg durch Übungsflüge der Bundeswehr ausgebremst. Probleme bereiten demnach unter anderem die seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgeweiteten Tiefflugkorridore für Hubschrauber. In einem Schreiben an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beklagen das Landesumwelt- und das -verkehrsministerium die von der Bundeswehr zusätzlich beanspruchten Flugkorridore. Eingeschränkt sieht sich das Land auch durch die sogenannte Radarmindestführungshöhe vor allem rund um die Flugplätze Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) und Laupheim (Kreis Biberach).

Behörde: Haushalte müssen noch etwas auf sinkende Gaspreise warten

Von den gesunkenen Großhandelspreisen für Gas werden Verbraucher in Deutschland nach Einschätzung der Bundesnetzagentur erst in einigen Monaten profitieren. »Es dürfte noch sechs bis zwölf Monate dauern, bis die Senkung der Großhandelspreise für Gas und Strom auch bei den Haushaltskunden ankommt«, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der »Rheinischen Post«. »Das liegt an der Laufzeit der Verträge und an der Einkaufsstrategie der Unternehmen.« Er erwarte von den Unternehmen, dass Preissenkungen auch ankommen, sagte Müller. »So billig wie 2021 wird es allerdings nicht mehr werden.«

Bei privaten Elektroautos liegt Stuttgart vorne

Unter den großen deutschen Städten fahren die Einwohner von Stuttgart, Münster, Bielefeld und München besonders häufig elektrisch. Dort machen reine Elektroautos einen besonders großen Teil der privaten Pkw aus, wie eine Auswertung aktueller Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt. In Summe schneiden die 26 Städte mit mehr als einer Viertelmillion Einwohner bei den Privatautos aber klar schlechter als der Bundesdurchschnitt ab. Am 1. Januar gab es demnach in Deutschland knapp 594.000 auf private Halter zugelassene reine Elektroautos. Das sind 1,37 Prozent der gut 42 Millionen Privat-PKW. Unter den 26 größten deutschen Städten weisen nur vier eine höhere Quote auf: Stuttgart mit 1,83 Prozent, Münster mit 1,56, Bielefeld mit 1,50 und München mit 1,42. Wiesbaden liegt zudem gleichauf.

Freitag, 17. März

Von der Leyen: Putin hat die Energieschlacht eindeutig verloren

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Überzeugung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen damit gescheitert, Europa durch eine reduzierte Versorgung mit Energie zu erpressen. »Putin hat die von ihm entfachte Energieschlacht eindeutig verloren, und seine Erpressung hat nicht funktioniert«, sagte die Politikerin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur und anderen Medien bei einem Besuch der Gasförderplattform Troll A vor der norwegischen Westküste. Sie betonte, dass die EU nun viel stärker von Verbündeten wie Norwegen und den USA mit Energie versorgt werde. Zudem habe Europa massiv in erneuerbare Energien investiert und den Energieverbrauch um 20 Prozent reduziert. »Wenn Präsident Putin also geplant hat, uns in die Knie zu zwingen, hat er genau das Gegenteil erreicht. Wir sind heute stärker und unabhängiger, als wir es je waren.«

Norwegische Gasanlage trägt zu Sicherheit Europas bei

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Bedeutung norwegischer Gas-Lieferungen für Europa hervorgehoben. Bei einem Besuch auf der Gasförderplattform Troll A vor der norwegischen Westküste sagte Stoltenberg am Freitag: »Gasanlagen wie die Troll-Plattform sind für unsere Wirtschaft, unsere Industrie, aber auch für unsere Sicherheit von entscheidender Bedeutung.« Russlands Präsident Wladimir Putin habe versucht, Energie im Krieg gegen die Ukraine als Waffe einzusetzen. Norwegisches Gas habe dabei geholfen, sicherzustellen, dass er damit scheitert.

OECD: Weltwirtschaft wächst 2023 um 2,6 Prozent

Die Industriestaatenorganisation OECD blickt verhalten auf die Entwicklung der Weltwirtschaft. Nach 3,2 Prozent Wachstum im vergangenen Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung dieses Jahr nur 2,6 Prozent wachsen und nächstes Jahr 2,9 Prozent. Das sei unterhalb des langfristigen Wachstumstrends, teilte die OECD am Freitag in Paris mit. Aber die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmern helle sich langsam auf, die Inflationsdruck lasse nach und China öffne sich wieder. Die Inflation dürfte laut OECD im Verlauf des Jahres in den meisten G20-Staaten allmählich nachlassen und von 8,1 Prozent im vergangenen Jahr auf 5,9 Prozent in diesem und 4,5 Prozent im nächsten Jahr zurückgehen.

Euro-Inflation schwächt sich etwas ab - aber Kernrate auf Rekordhöhe

Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im Februar den vierten Monat in Folge abgeschwächt. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen die Verbraucherpreise um 8,5 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Im Januar hatte die Rate noch bei 8,6 Prozent gelegen. Im direkten Monatsvergleich stiegen die Preise im Februar um 0,8 Prozent, auch hier bestätigte sich die erste Schätzung. Die sogenannte Kernjahresinflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, legte jedoch auf 5,6 Prozent zu. Das ist ein Rekordniveau. Im Januar hatte sie noch bei 5,3 Prozent gelegen. Getrieben wird die Gesamtinflation vor allem durch gestiegene Preise für Lebens- und Genussmittel. Der Anstieg der Energiepreise schwächte sich hingegen erneut ab.

Experten: Ausbaupläne für deutsche LNG-Terminals überdimensioniert

Der geplante Ausbau deutscher Importkapazitäten für verflüssigtes Erdgas (LNG) ist nach Einschätzung des New Climate Institute zu groß geraten und droht das Erreichen der Klimaziele zu gefährden. Das Bundeswirtschaftsministerium unterschätze einerseits künftige Gasimporte aus Nachbarländern und überschätze auf der anderen Seite die Risiken saisonal schwankender Verbräuche, schreiben die Experten in einer am Freitag veröffentlichten Analyse. Das Ministerium kalkuliere mit einem zu umfangreichen Risikopuffer.

Experte sieht EU- Ausstieg aus russischem Gas bis 2027 kritisch

Den geplanten EU-weiten Ausstieg aus russischem Gas sieht der Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr kritisch. Das Herunterfahren auf Null schaffe neue Abhängigkeiten, sagte der Leiter des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) der Deutschen Presse-Agentur. »Ein gewisses gemischtes Portfolio sollte es in einer dann hoffentlich herrschenden Nachkriegswelt sein und nicht eines, das sich nur auf amerikanisches Flüssiggas kapriziert«, sagte Felbermayr, der von 2019 bis 2021 des Kiel Institut für Weltwirtschaft leitete. Österreich, das im Gegensatz zu Deutschland noch russisches Gas erhält, setze offenkundig auf Zeit und mittelfristig auf ein Ende des Krieges.

Donnerstag, 16. März

Gibt es bald Sonnenstrom von den Hohensteiner Dächern?

Strom von den eigenen Dächern: Um möglichst viel Energie selbst und umweltfreundlich zu erzeugen, setzt die Gemeinde Hohenstein große Hoffnungen in die Sonne und deren Kraft. Sie hatte die Klimaschutzagentur Reutlingen damit beauftragt, die Potenziale verschiedener öffentlicher Gebäude zu untersuchen und zu bewerten. Laut Gutachten kommen elf kommunale Gebäude für Fotovoltaik-Anlagen infrage.

Kampf gegen Klimawandel - EU-Kommission will viele Branchen fördern

Mit schnelleren Genehmigungsverfahren und einem besseren Zugang zu Fördergeld will die EU-Kommission die Produktion klimafreundlicher Technologien ausbauen. Das sogenannte Netto-Null-Industrie-Gesetz solle etwa bessere Voraussetzungen für Windturbinen, Wärmepumpen, Sonnenkollektoren, erneuerbaren Wasserstoff und CO2-Speicherung schaffen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag. Damit will die EU ihr Ziel erreichen, bis 2050 klimaneutral zu sein. EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton betonte, dass nach dem Vorschlag der Behörde auch Atomkraft mit dem neuen Gesetz gefördert werden solle.

Mittel für Energiepreisbremse erst zu einem Viertel genutzt

Von den maximal 200 Milliarden Euro im »Abwehrschirm« gegen die hohen Energiepreise ist bisher rund ein Viertel ausgegeben worden. Bis Ende Februar seien 55,3 Milliarden Euro abgerufen worden, erklärte das Finanzministerium. Finanzminister Christian Lindner (FDP) war bereits im Januar davon ausgegangen, dass der Schutzschirm nicht vollständig gebraucht würde, weil die Gas- und Strompreise nicht so stark steigen wie befürchtet. Er schließt aber aus, das Geld für andere Zwecke einzusetzen.

Gasspeicher in Deutschland zu 64,1 Prozent gefüllt 

Die Füllstände der deutschen Gasspeicher nehmen wie im Winter üblich weiter ab. Am Mittwochmorgen lag der Gesamtfüllstand bei 64,1 Prozent. Das waren 0,1 Punkte weniger als am Vortag, wie am Donnerstag aus vorläufigen Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervorging. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete einen Füllstand von 82,2 Prozent. EU-weit lag der Füllstand bei rund 56,1 Prozent. Das waren 0,2 Punkte weniger als am Vortag. 

Scholz zu grünen Zukunftstechnologien: Schneller und besser werden

Um wichtige Zukunftstechnologien voranzubringen, braucht es in Europa nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gemeinsame Anstrengungen. »Gelingen muss der rasche Hochlauf aller industriellen Sektoren, die entscheidend sind für Klimaneutralität und grüne Transformation – Wasserstoff, Windenergie und Photovoltaik, Batterien, Wärmepumpen und Geothermie, E-Mobilität und CCS, also CO2-Abscheidung und -Speicherung«, sagte Scholz am Donnerstag bei einer Regierungserklärung zum anstehenden EU-Gipfel im Bundestag. »Wir wollen noch schneller und noch besser werden bei der Herstellung, Einführung und Anwendung grüner Zukunftstechnologien.« Dafür müsse Europa an einem Strang ziehen, auch die europäischen Unternehmen müssten sich dafür vernetzen.

Ölpreise erholen sich leicht nach Einbruch

Die Ölpreise haben sich am Donnerstagmorgen etwas von ihrem Einbruch am Vortag erholt. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete im frühen Handel 74,27 Dollar. Das waren 58 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für die US-Sorte WTI zur April-Lieferung stieg um 48 Cent auf 68,09 Dollar. Zur Wochenmitte waren die Ölpreise um mehr als vier Dollar eingebrochen und auf den tiefsten Stand seit Ende 2021 gefallen. Auslöser waren Börsenturbulenzen nach einem Kurssturz der Credit Suisse. Für etwas Beruhigung dürfte sorgen, dass sich das Geldhaus über die Schweizer Notenbank mittlerweile Kredite bis zu 50 Milliarden Franken gesichert hat.

Mittwoch, 15. März

Gegen Stromengpässe: Regelwerk hat Folgen für Verbraucher

Wie können lokale Stromnetze vor Überlastung geschützt werden, wenn Millionen von Elektroautos geladen werden und strombetriebene Wärmepumpen laufen? Mit »netzorientierter Steuerung«, sagt das Energiewirtschaftsgesetz neuerdings. Doch wie soll das gehen? Seit Wochen wird kontrovers über die Regeln debattiert. Kritiker warnen vor einer Drosselung für Wärmepumpen und Wallboxen. Schon jetzt ist klar: Die Regeln könnten Folgen für Millionen von Stromverbrauchern haben. Ab Januar 2024 sollen sie gelten.

Verkehrssektor als »Sorgenkind« bei den Klimazielen

Die Bundesregierung will die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 drastisch reduzieren. Neuen Zahlen des Umweltbundesamts zufolge sinken sie zwar leicht - doch ein Sektor verzeichnet sogar einen Anstieg. Im Bereich des Verkehrs lagen die Treibhausgasemissionen laut UBA mit rund 1,1 Millionen Tonnen (0,7 Prozent) über dem Wert von 2021 und 9 Millionen Tonnen über der im Bundesklimaschutzgesetz für 2022 zulässigen Jahresemissionsmenge von 138,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

DIHK warnt vor vorzeitigem Abschied von Kohlekraftwerken

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mahnt eine Absicherung der Stromproduktion beim weiteren Ausbau erneuerbarer Energien an. »Es sollte künftig zudem der Grundsatz gelten: Kraftwerkskapazitäten werden nur abgeschaltet, wenn andere wetterunabhängige Leistungen zur Verfügung stehen«, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian.

Habeck zu Treibhausgas-Bilanz: »Verkehrssektor angehen«

Mit Blick auf die vorläufige Treibhausgas-Bilanz für das Jahr 2022 betont Bundesklimaschutzminister Robert Habeck den Handlungsbedarf unter anderem im Verkehr. Es gelte jetzt, die Klimaziele zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, erklärte Habeck in einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Mitteilung. »Schneller beim Ausbau der Erneuerbaren, entschlossen weiter im Wärmebereich, höhere Effizienz bei der Nutzung von Energie und engagierte Dekarbonisierung der Industrie. Und den Verkehrssektor angehen.«

Einmalzahlung für Studierende - Andrang auf Antragsplattform

Studenten und Fachschüler, die am Mittwoch die neu freigeschaltete Plattform zur Beantragung der Energiepreispauschale nutzen wollten, mussten zunächst Geduld mitbringen. Wenige Stunden nach ihrem Start war die dafür eingerichtete Seite »Einmalzahlung200.de« für kurze Zeit nicht erreichbar und gab eine Fehlermeldung aus. Nutzer landeten später wegen des großen Andrangs zunächst in einem digitalen Warteraum. Bund und Länder hatten die Seite eingerichtet und zuvor nach eigenen Angaben erfolgreich mit Tausenden Betroffenen getestet.

Test: Wassersparende Duschköpfe amortisieren sich schnell

Beim Duschen verbrauchen wir viel Wasser. Doch Verbraucher können mit einem simplen Trick sparen. Sie müssen nur den Duschkopf wechseln - 20 wassersparende Modelle hat Stiftung Warentest untersucht. 15 Liter Wasser pro Minute fließen beim Duschen durch eine herkömmliche Brause. Doch wer seinen Duschkopf einmal gegen eine wassersparende Brause tauscht, kann kräftig Wasser, Energie und Geld sparen. Das haben die Tester der Stiftung Warentest herausgefunden. Denn es gibt Modelle, bei denen der Verbrauch im Schnitt bei weniger als neun Litern pro Minute liegt. So sind laut Berechnungen der Stiftung Warentest jährliche Ersparnisse von bis zu 345 Euro pro Person möglich.

Dienstag, 14. März

Zahl der Ladepunkte deutlich gestiegen - Ziel noch weit entfernt

Die Zahl der Ladepunkte für Elektroautos in Deutschland ist im vergangenen Jahr gestiegen - für die Ziele der Bundesregierung müsste der Ausbau aber deutlich schneller vorangehen. Mehr als 80.500 öffentliche Ladepunkte waren zum Stichtag 1. Januar hierzulande installiert, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Basis von aktuellen Daten der Bundesnetzagentur am Dienstag mitteilte. Das waren rund 35 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Noch stärker gestiegen ist die installierte Leistung - um mehr als 40 Prozent auf 2,47 Gigawatt (GW). Grund dafür sei die hohe Zuwachsrate bei den sogenannten Ultra-Schnellladepunkten mit Ladeleistungen ab 150 Kilowatt (kW).

EU-Kommission präsentiert Pläne zur Strommarktreform

Von der geplanten Reform des europäischen Strommarkts sollen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zufolge vor allem die Konsumenten profitieren. »Im Mittelpunkt dieser Reform stehen die Verbraucher«, sagte die deutsche Politikerin in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur und anderer Agenturen des European Newsroom. Ein Hauptziel sei, den Verbrauchern die Vorteile kostengünstiger erneuerbarer Energien näher zu bringen.

Prognos rechnet mit ausreichend Gas auch im kommenden Winter

Das Beratungsunternehmen Prognos AG rechnet bei der deutschen Gasversorgung im kommenden Winter nicht mit Engpässen. Einsparbemühungen ließen sich im Januar zwar »nicht mehr nachweisen, weder bei privaten Haushalten noch in Industrie und und Gewerbe«. Aber das milde Wetter habe für einen niedrigen Gasverbrauch gesorgt, die deutschen Gasspeicher seien Ende Januar noch zu 79 Prozent gefüllt gewesen, schreiben die Prognos-Analysten in einer Studie für die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. Die Erdgasimporte aus Norwegen und die Flüssiggas (LNG)-Mengen vom Weltmarkt seien auf hohem Niveau.

Montag, 13. März

Baerbock sieht großes Potenzial in Erdwärme - Förderung ausbauen

Außenministerin Annalena Baerbock sieht in der Erdwärme ein großes Potenzial zur Energiegewinnung und hält mehr Förderung für notwendig. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete besuchte am Montag ein Geothermieprojekt in Potsdam mit Bohrungen von mehr als 2000 Metern Tiefe, um später ein Wohngebiet mit Wärme zu versorgen. Das Projekt sei für Deutschland vorbildhaft, sagte Baerbock. »Die Wärme, die man gewinnen kann, kann nicht nur genutzt werden für Wohnungen direkt daneben, sondern kann auch in das Fernwärmenetz eingespeist werden.« Sie sagte mit Blick auf den Klimawandel: »Die Zeit drängt.«

Bauministerin: Heizwende kommt mit sinnvollen Übergangsfristen

Wie die Energiewende im Heizungskeller gelingen kann, ist das große Thema der Messe ISH in Frankfurt. Die Politik will zum Auftakt die verschreckten Privat-Investoren beruhigen. Bundesbauministerin Klara Geywitz hat bei der anstehenden Heizwende sinnvolle Übergangsfristen, soziale Abfederung und Technologieoffenheit versprochen. Es dürfe keine CO2-günstige Technologie per Gesetz ausgeschlossen werden, sagte die SPD-Politikerin am Montag in Frankfurt zur Eröffnung der Messe ISH. Sie strebe weiterhin ein Gebäudeenergiegesetz an, das für jedes Gebäude eine Lösung ermögliche. Dazu gehörten neben den wichtigen Wärmepumpen auch Stromdirektheizungen oder auch der Einsatz von Biomasse.

Feinstaubimmissionen im Land weiter auf niedrigen Niveau

Die Feinstaubimmissionen im Land bewegen sich seit Weihnachten weiter auf einem niedrigen Niveau - nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) liegt dies auch am in großen Teilen milden und wechselhaften Winter. Besorgnisse, wonach vermehrtes Feuern mit Holz wegen der Energiekrise für dicke Luft im Südwesten sorgt, sind damit aber nicht vom Tisch. 

Heizungsboom beschert Bosch Thermotechnik Rekordumsatz

Getrieben vom Geschäft mit Wärmepumpen hat Bosch Thermotechnik im Jahr 2022 einen Rekordumsatz verzeichnet. Die Erlöse stiegen im Vorjahresvergleich um 12 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro, wie die Bosch-Tochter mit Verwaltungssitz in Wetzlar am Montag mitteilte. Das Wärmepumpen-Geschäft in Deutschland habe um 75 Prozent zugelegt, weltweit betrug das Plus 54 Prozent. Verkaufszahlen oder das Ergebnis nennt Bosch nicht.

Sonntag, 12. März

Grünen-Fraktionschefin verteidigt Atomausstieg als Sicherheitsgewinn

Zum zwölften Jahrestag der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima an diesem Samstag hat Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann den deutschen Atomausstieg verteidigt. Dieser sei ein Sicherheitsgewinn, sagte sie. »Damit machen wir uns weniger verwundbar gegen Angriffe auf unsere Energieversorgung. Wir setzen den Ausstieg um und bauen unsere Zukunft auf erneuerbare Energien.«

Trotz möglichem Verbot von Gasheizungen: Pfullingen steckt Millionen in Leitungen

Geht’s nach den Überlegungen von Wirtschaftsminister Robert Habeck, dürfen von 2024 an neue Gasheizungen nicht mehr eingebaut werden. Das hätte Folgen: »Wie zukunftsfähig ist die städtische Infrastruktur dann noch?« Das haben sich Pfullingens Bürgermeister Stefan Wörner und seine Mitarbeiter gefragt, als es darum ging, das Gas- und das Wasserleitungsnetz zu erneuern, berichtete er in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Immerhin stecken die Stadtwerke jedes Jahr mindestens 1,5 Millionen Euro in die Erneuerung des Gasnetzes. Sonja Seeger, Leiterin des Fachbereichs 5, machte aber deutlich, dass sich die Stadt bei der Erweiterung des Gasnetzes zurückhalten will.

Krankenhäuser: Energie-Hilfsmilliarden kommen nicht an

Die deutschen Krankenhäuser fürchten das Ausbleiben der vom Bund versprochenen Milliardenhilfen für den Ausgleich der gestiegenen Energiekosten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wirft der Bundesregierung grundlegende Planungsfehler bei dem Hilfsprogramm vor: Der Härtefallfonds sei so konstruiert, dass die meisten Fälle schlicht nicht berücksichtigt würden, sagte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß. »Die versprochenen sechs Milliarden Euro Hilfen für die Kliniken werden zu reinen Schaufenster-Milliarden.« Das Bundesgesundheitsministerium wies die Kritik zurück.

Samstag, 11. März

Netze BW-Chef: Debatte um Stromeinschränkungen ist teils irreführend

Angesichts immer mehr Wallboxen und Wärmepumpen sorgen sich Netzbetreiber um die Stabilität lokaler Stromnetze. An einem Lösungsvorschlag dafür ist nun eine Debatte entbrannt - die beim Chef des Netzbetreibers Netze BW auf wenig Verständnis stößt.

Tübingen lockert Vorgaben zu Solaranlagen auf Dächern der historischen Altstadt

14 stadtbildprägende Gebäude sind erst einmal tabu, darunter das Schloss, die Stiftskirche und die Burse. Auf anderen Dachflächen in der Altstadt kann sich der Tübinger Gemeinderat aber durchaus die Installation von Solaranlagen vorstellen. Das Gremium beschloss, Fotovoltaik-Paneele unter bestimmten Bedingungen zuzulassen. Bis Ende 2025. Dann soll geprüft werden, inwieweit die Umsetzung funktioniert. Zwei Alternativen standen in der Sitzung zur Diskussion.

Kriegsbedingter Mangel an Sonnenblumenöl beendet

Ein gutes Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs ist ein vorübergehend zur Mangelware gewordenes Produkt wieder voll verfügbar: Sonnenblumenöl. Die Versorgung mit Speiseölen habe sich trotz des anhaltenden Konflikts normalisiert, heißt es beim Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid). Der Deutsche Bauernverband geht davon aus, dass in diesem Jahr in Deutschland wieder weniger Sonnenblumen angebaut werden, nachdem die Landwirte in der Hoffnung auf hohe Erzeugerpreise ihre Anbaufläche im vergangenen Sommer verdoppelt hatten.

Freitag, 10. März

Sonne ernten vom Balkon: Was Habeck für mehr Solarstrom tun will

Auf Äckern, auf Lagerhallendächern und dem eigenen Balkon: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will den Bau von Solaranlagen beschleunigen. Dazu legte der Grünen-Politiker am Freitag in Berlin einen ersten Entwurf einer neuen Photovoltaik-Strategie vor, aus der am Ende neue Gesetze hervorgehen sollen. Sie soll nun diskutiert werden, bei einem weiteren Solar-»Gipfel« Anfang Mai will Habeck die finale Version präsentieren. Mit einem Solarmodul auf dem eigenen Balkon kann jeder selbst unkompliziert Strom erzeugen. Das Ganze soll so einfach sein, dass jeder so eine Anlage selbst in Betrieb nehmen kann. Habeck will außerdem bürokratische Auflagen streichen und die in Deutschland üblichen Doppelstecker (»Schukostecker«) für solche Anlagen zulassen. (dpa)

EU-Energieverbrauch muss bis 2030 um 11,7 Prozent sinken

Die EU muss bis 2030 mindestens 11,7 Prozent weniger Energie verbrauchen. Darauf einigten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten in Brüssel, wie der Rat der Mitgliedstaaten mitteilte. Referenzwert ist demnach eine Vorhersage von 2020. Den Angaben zufolge muss jedes EU-Land zu den Einsparzielen beitragen. Anhand einer bestimmten Formel sollen die nationalen Beiträge berechnet werden.

Branche fordert Vereinfachung für Bau von Solaranlagen

Vor einem »Photovoltaik-Gipfel« mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fordert die die Energiebranche weitere Vereinfachungen für den Bau von Solaranlagen. »Wir werden rund ein Prozent der Landesfläche für PV-Freiflächenanlagen brauchen«, sagte die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae. Bei dem Treffen im Wirtschaftsministerium soll ein Entwurf für eine Solarstrategie vorgestellt werden. Deutschland will seinem selbst gesteckten Ausbauziel zufolge 2030 auf 215 Gigawatt an installierter Solarleistung kommen, bis 2040 sollen es 400 Gigawatt sein. Im Januar kam Deutschland auf rund 68 Gigawatt.

Steinkohle statt Gas: 14 Kraftwerke kehrten an Markt zurück

Die seit vergangenem Sommer zur Bekämpfung der Gaskrise reaktivierten Steinkohlekraftwerke sind allesamt weiterhin am Markt. Insgesamt kehrten bislang 14 Steinkohle-Kraftwerke und ein Mineralöl-Kraftwerk ans Netz zurück oder wurden nicht stillgelegt, wie aus einer Übersicht der Bundesnetzagentur hervorgeht. Es lägen keine Anzeigen hinsichtlich der vorzeitigen Beendigung des Markteinsatzes vor, sagte ein Behördensprecher.

Donnerstag, 9. März

Energiekrise trifft Mieter mit Ölheizung am stärksten

Der starke Anstieg der Energiekosten im Jahr 2022 wird nach einem Medienbericht bei vielen Mieterhaushalten in Deutschland mit deutlicher Verzögerung ankommen. Das legt nach Angaben des Nachrichtenmagazins »Spiegel« eine Auswertung des Immobiliendienstleisters Ista von gut 156 000 Heizkostenabrechnungen für 2022 nahe. Demnach seien die durchschnittlichen Kosten für Mieterhaushalte mit Gasheizung im vergangenen Jahr sogar um drei Prozent zurückgegangen, auf 556 Euro. Das liegt laut Ista daran, dass die Haushalte weniger Gas verbraucht haben, auch dank des vergleichsweise warmen Wetters. 

Gasverbrauch in Deutschland geringer als in Vorjahren

Trotz kühlerer Temperaturen als in den Vorjahren ist in der vergangenen Woche in Deutschland weiter Gas eingespart worden. In der neunten Kalenderwoche habe der Gasverbrauch 7,7 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021 gelegen, teilte die Bundesnetzagentur mit. Die Temperaturen lagen 1,6 Grad unter dem Durchschnittswert der Referenzperiode. Temperaturbereinigt lag der Verbrauch 12,8 Prozent unter dem Vergleichswert.

Kohle als Energieträger für deutsche Stromproduktion bedeutender

Kohle hat als wichtigster Energieträger für die Stromproduktion in Deutschland im vergangenen Jahr an Bedeutung gewonnen. Der Anteil der Stromerzeugung aus den als klimaschädlich geltenden Kohlekraftwerken stieg gegenüber 2021 um 8,4 Prozentpunkte auf ein Drittel (33,3 Prozent), wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Der Zuwachs trug den Angaben zufolge auch dazu bei, die starken Rückgänge bei der Stromproduktion aus Erdgas infolge des Ukraine-Krieges sowie bei der Kernenergie wegen des Atomausstiegs aufzufangen. Zweitwichtigste Energiequelle war die Windkraft, deren Anteil nach einem vergleichsweise windarmen Vorjahr um 9,4 Prozentpunkte auf knapp ein Viertel (24,1 Prozent) stieg.

Habeck sieht Fortschritte beim klimafreundlichen Umbau

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sieht Fortschritte beim klimafreundlichen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. »Natürlich ist noch sehr viel zu tun, die Aufgaben sind groß«, erklärte der Grünen-Politiker in einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Mitteilung. »Aber wir stehen trotz allem am Beginn einer gesellschaftlichen Dynamik. Der Einstieg in die Erneuerung ist geschafft.« Habecks Ministerium veröffentlichte einen »Werkstattplan«, der eine Bilanz der bisherigen Anstrengungen etwa zum stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien zieht und einen Ausblick auf weitere Vorhaben bietet. 

Mittwoch, 8. März

Debatte um geplante EU-Umweltvorgaben für Gebäude geht weiter

Kurz vor einer wichtigen Abstimmung im Europaparlament verteidigt die Grünen-Europaabgeordnete Jutta Paulus geplante EU-Vorgaben zu neuen Mindeststandards für die Energieeffizienz von Gebäuden. »Die günstigste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen«, sagte sie. Ziel der anstehenden Verhandlungen sei es, den Energieverbrauch von Gebäuden deutlich zu senken und so den Geldbeutel der Verbraucher zu schonen. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ulrich Lange, sagte der »Bild«-Zeitung hingegen, die Pläne seien eine Attacke auf das Einfamilienhaus, den ländlichen Raum und das bezahlbare Wohnen.

Heizungsaustausch: Deutlich mehr Förderbewilligungen für Wärmepumpen

Das Bundeswirtschaftsministerium hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Förderbewilligungen für den Austausch alter Heizungen gegen klimafreundliche Anlagen erteilt. 2022 genehmigte der Staat demnach für Bestandsgebäude, die saniert werden, die Förderung von 200.000 Wärmepumpen. Das ist fast viermal so viel wie 2021, als 53.000 Wärmepumpen bewilligt wurden, wie aus den am Mittwoch in Berlin bekanntgeworden Zahlen des Wirtschaftsministeriums hervorgeht.

Benzin und Diesel wieder teurer

Am Kraftstoffmarkt kann derzeit von Entspannung keine Rede sein - im Gegenteil. Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt, sind die Preise für beide Kraftstoffsorten gestiegen, für Diesel stärker als für Benzin. Danach kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,781 Euro, das sind 2,4 Cent mehr als vor Wochenfrist. Ein Liter Diesel verteuerte sich um 2,6 Cent auf 1,753 Euro. 

RWE-Chef zur Energiekrise: »Wir sind noch nicht durch«

Der Chef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, hat angesichts der aktuellen Entspannung in der Energiekrise vor voreiliger Sorglosigkeit gewarnt. »Deutschland hat fast alles in der Energiekrise richtig gemacht. Aber zu glauben, wir hätten alles getan, um die nächste Krise zu meistern, ist falsch. Wir sind noch nicht durch«, sagte Krebber in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Als Beispiel nannte er die Diskussion, ob die Bundesregierung bei den Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) zu großzügig plane. Die aktuelle Debatte über eine weiteren Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke hält Krebber für wenig zielführend. 

Dienstag, 7. März

Gewerkschaften sehen wegen hoher Strompreise viele Jobs in Gefahr

Industriegewerkschaften sehen wegen der im international Vergleich hohen Strompreise in Deutschland Hunderttausende Jobs in Gefahr. Insbesondere in den energieintensiven Branchen wie der Stahl-, Chemie- oder Baustoffindustrie drohten Arbeitsplatzverluste und Standortschließungen, erklärten die Gewerkschaften IG Metall, IGBCE und IG BAU. Mit einem bundesweiten Aktionstag am Donnerstag wollen sie der Forderung nach einem Industriestrompreis Nachdruck verleihen, der international wettbewerbsfähig sei und langfristige Planbarkeit gewährleiste. Geplant seien mehrere Dutzend öffentliche und betriebsöffentliche Aktionen und Kundgebungen. 

Scholz: »Energiewende kann und wird uns auch gelingen«

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) blickt zuversichtlich auf den grundlegenden, klimafreundlichen Umbau der Energieversorgung in Deutschland. »Die Energiewende kann und wird uns auch gelingen«, sagte Scholz am Dienstag bei einer Tagung des Stadtwerkeverbands VKU. Die Zukunft gehöre den erneuerbaren Energien, aus Kostengründen, aus Umweltgründen und aus Sicherheitsgründen. 

Deutsche Umwelthilfe geht gegen LNG-Pläne bei Rügen vor

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht gegen ein vor Rügen geplantes Terminal für Flüssigerdgas vor. Die Organisation reichte im Zuge des Genehmigungsverfahrens nach eigenen Angaben eine sogenannte Einwendung ein. Konkret richtet sie sich zunächst gegen die Genehmigung der etwa 38 Kilometer langen Anbindungsleitung von Lubmin durch den Greifswalder Bodden bis vor die Küste Rügens. Nach bisherigen Plänen sollen in der Ostsee vor Sellin im Südosten Rügens zwei Plattformen gebaut werden, an denen schwimmende Flüssigerdgas-Terminals festmachen sollen. 

Montag, 6. März

Europäischer Gaspreis unter 43 Euro - Tiefster Stand seit Sommer 2021

Der Preis für europäisches Erdgas hat am Montag die Abwärtsbewegung der vergangenen Handelswochen fortgesetzt und den tiefsten Stand seit Sommer 2021 erreicht. Zu Beginn der Woche fiel der Preis für den richtungsweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat bis auf 42,50 Euro je Megawattstunde (MWh). Günstiger war europäisches Erdgas zuletzt im August 2021. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine waren die Erdgaspreise im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. In der Spitze wurden Preise von mehr als 300 Euro gezahlt. 

Online-Rechner: Zahlen Sie die korrekten Abschläge für Energie?

 Noch immer haben nicht alle Verbraucherinnen und Verbraucher wie vorgesehen Informationsschreiben ihrer Versorger zum Inkrafttreten der Energiepreisbremsen bekommen. Das stellt die Verbraucherzentrale Berlin fest. Und bei manchen, die diese Schreiben bereits erhalten haben, lägen die berechneten monatlichen Abschläge ein Vielfaches über dem, was sich aus Verbrauch, Vertragspreis und der jeweiligen Preisbremse ergeben müsste, heißt es von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH). 

Die VZSH rät Betroffenen daher, die in den Schreiben aufgeführten Angaben genau zu prüfen. »Wenn der vorgeschlagene Abschlag erheblich zu hoch oder niedrig ist, können Verbraucher den Abschlag anpassen«, sagt Carina Habeck, Energierechtsreferentin der VZSH. Dieser müsse sich nach dem Verbrauch des Vorjahres, dem aktuellen Verbrauchspreis und der Preisbremse richten.

Mithilfe eines Online-Rechners der Verbraucherzentralen lässt sich überprüfen, ob die Abschläge korrekt berechnet wurden. Die Preisbremsen sind dort bereits berücksichtigt. Weichen die neuen Abschläge des Energielieferanten weit davon ab, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Versorger umgehend schriftlich darüber informieren und ihn auffordern, die Berechnung zu korrigieren. 

Salzwiesen helfen auch bei Klimaänderungen dem Küstenschutz

Salzwiesen vor den Deichen können einer neuen Studie zufolge auch bei veränderten Klimabedingungen die Energie von Wellen dämpfen und so einen wertvollen Beitrag für den Küstenschutz leisten. In der kürzlich in der Fachzeitschrift »Scientific Reports« veröffentlichten Untersuchung kommen Forscherinnen und Forscher aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu dem Ergebnis, dass höhere Wassertemperaturen und ein höherer CO2-Gehalt im Wasser infolge des Klimawandels keine negativen Folgen auf die wellendämpfende Funktion zweier wichtiger Salzwiesenpflanzenarten haben. 

Energiepauschale: So kommen Studenten an die Einmalzahlung

Ab 15. März können Studierende, Auszubildende und Fachschüler die Energiepauschale in Höhe von 200 Euro beantragen. Davor müssen sie aber einige Hürden meistern. Man muss ein sogenanntes BundID-Konto erstellen. Dazu braucht es entweder einen Personalausweis mit Online-Funktion (eID) oder ein Elster-Zertifikat. Zusätzlich wird eine App benötigt, mit der man die Ausweisdokumente auslesen lassen kann. Zusätzlich wird noch ein Zugangscode benötigt, der von der Hochschule oder Ausbildungsstätte bereitgestellt wird.