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Aktuell Historie

Postkarten-Serie: »Unsern Karle ka ma braucha«

Heute ein Geburtstagsgruß in Gedichtsform für Karl Fischer aus dem Jahr 1948

Die nebenstehende Karte ist laut  Stadtarchivar Rolf Bidlingmaier wegen des beiliegenden Gedichtes bemerkenswert. FOTO: FISCHER
Die nebenstehende Karte ist laut Stadtarchivar Rolf Bidlingmaier wegen des beiliegenden Gedichtes bemerkenswert. FOTO: FISCHER
Die nebenstehende Karte ist laut Stadtarchivar Rolf Bidlingmaier wegen des beiliegenden Gedichtes bemerkenswert. FOTO: FISCHER

METZINGEN. Die Postkarte mit der Aufschrift »Herzlichen Glückwunsch« wurde Ende April 1948 in Metzingen von Elfriede Schmid zum Geburtstag an Karl Fischer überreicht. Karl Fischer ist der Sohn von Wagnermeister Heinrich Fischer und Berta, geborene Maier. Er feierte damals seinen dritten Geburtstag. Fischer hat die Karte dem Stadtarchiv zugesandt. Bis heute war sie in seinem Besitz. Die Karte ist deshalb bemerkenswert, so Stadtarchivar Rolf Bidlingmaier, weil Elfriede Schmid ein herziges schwäbisches Gedicht über den dreijährigen Buben aus der Nachbarschaft beigefügt hatte, das im Folgenden auszugsweise abgedruckt ist: Schau am früha Morga,

kommd er frisch ond ohne Sorga,

mit seim Peitschle en dr Hand

en des Höfle ommergrannd.

Ach er goht hald gern zu seim Babba,

daß er ehm ko helfa schaffa,

na duad er bohra, hammra,nagla,

ond drzwischa nei en Dreck nei hagla.

Unsern Karle kama braucha,

denn er duad schau Häusla baua

ond na späder Räder macha,

des send so de richtige Sacha,

aber do müß mr no lang warda,

ond dui Uhr muaß no oft schlaga

bis dr Karle so weit ischd.

Die Uhr hat noch oft geschlagen. Der Bub ist heute 75 Jahr alt. (GEA)