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Aktuell Menschenrechte

Was es mit den Plakaten der Seebrücke in Reutlingen auf sich hat

In der Reutlinger Innenstadt wurden Plakate der Seebrücke und des Asylpfarramts aufgehängt. Was sich hinter den QR-Codes auf den Bannern verbirgt.

Ein Plakat der Seebrücke und des Asylpfarramts hängt an der Citykirche.
Ein Plakat der Seebrücke und des Asylpfarramts hängt an der Citykirche. Foto: Tim Rittelmann
Ein Plakat der Seebrücke und des Asylpfarramts hängt an der Citykirche.
Foto: Tim Rittelmann

REUTLINGEN. Menschen Recht(s) Bruch. Wer aufmerksam durch die Reutlinger Innenstadt läuft, dem sind die Plakate mit dieser Aufschrift bestimmt aufgefallen. Mit den Bannern soll auf Missstände und Fehlverhalten im Umgang mit Flüchtlingen aufmerksam gemacht werden. Dahinter steckt eine Aktion der Seebrücke und des Asylpfarramts Reutlingen. Bei der Seebrücke handelt es sich um eine internationale Bewegung, die sich für sichere Fluchtwege, ungehinderte Seenotrettung und ein Ende des Sterbens an den europäischen Grenzen engagiert. »Die Plakate sollen auffallen, so dass die Leute sich fragen, was das soll und aus Interesse den QR-Code scannen«, sagt Rosemarie Henes, die bei der Seebrücke aktiv ist. Der Code führt zu einem PDF-Dokument mit zahlreichen kritischen Stellungnahmen.

Dabei werden unter anderem Maßnahmen der Bundesregierung angeprangert. Zum Beispiel die Zurückweisung Asylsuchender an den deutschen Grenzen, die Aussetzung des Familiennachzugs oder Abschiebungen in Länder wie Afghanistan, Irak und den Iran. Auch die Streichung der Zuschüsse für die zivile Seenotrettung wird thematisiert. »Bis April 2025 haben die zivilen Seenotrettungsorganisationen über 175.000 Menschen gerettet. Die Streichung der Zuschüsse durch die neue Regierungskoalition erschwert oder verhindert die Arbeit der zivilen Seenotrettung«, schreibt die Seebrücke. Nach UN-Schätzungen sind seit 2015 über 30.000 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken. 

Um Seenotrettung wird es dann auch bei einer Aktion auf dem Marktplatz am Dienstag, 11. November um 18 Uhr, gehen. Mit einer Theateraktion sollen die schrecklichen Umstände auf den Flüchtlingsrouten im Mittelmeer ins Bewusstsein der Bürger gerufen werden. Im Anschluss gibt es in Kooperation von Seebrücke, dem Bündnis für Menschenrechte und der VHS Reutlingen, einen Vortrag von Friedhold Ulonska im Saal der VHS. Ulonska fährt seit 2016 als Kapitän auf Seenotrettungsschiffen auf dem Mittelmeer, um Menschen auf der Flucht vor dem Ertrinken zu retten. Darüber wird er in seinem Vortrag ab 19 Uhr berichten. Der Eintritt ist frei. (GEA)