REUTLINGEN. Pendler im Nahverkehr müssen am Dienstag in Reutlingen und der Region mit Ausfällen und Verzögerungen aufgrund eines Warnstreiks rechnen. Im Tarifkonflikt des baden-württembergischen Nahverkehrs wird die Arbeit unter anderem in der Region Fils-Neckar-Alb niedergelegt, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Die Gewerkschaft erwartet teils erhebliche Auswirkungen auf den Fahrbetrieb und zahlreiche Ausfälle im Bahn- und Busverkehr.
Da die Zugleitstelle in Gammertingen vom Streik betroffen ist, wird es voraussichtlich zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr der Schwäbischen Alb-Bahn auf der Strecke Gammertingen – Engstingen – Schelklingen kommen, teilte die SWEG mit. Auch die Buslinie 400, die zwischen Reutlingen und Gammertingen verkehrt, ist betroffen, wie ein SWEG-Sprecher dem GEA auf Anfrage bestätigte. Zusätzlich wird voraussichtlich der Schulbusverkehr ausfallen.
Keine Ausfälle auf der Strecke Tübingen – Stuttgart
Betroffen sind in Bezug auf Tübingen lediglich die Züge des SWEG-Verkehrsbetriebs Hohenzollerische Landesbahn auf der Zollern-Alb-Bahn 1 (Strecke Tübingen – Balingen – Sigmaringen). Keine Ausfälle soll es am Dienstag voraussichtlich bei der SWEG Bahn Stuttgart GmbH geben, die die Strecke Tübingen – Reutlingen – Stuttgart bedient. Auch die elf Buslinien, die von der Tochtergesellschaft SWEG Bus Tübingen GmbH betrieben werden, sind nicht betroffen.
»Die SWEG wird alles unternehmen, um die Auswirkungen des Streiks für ihre Fahrgäste so gering wie möglich zu halten«, teilte das Unternehmen mit. »Jedoch könnte es an manchen Standorten während des Streiks zu vollständigen Verkehrseinstellungen kommen.« Eine Ersatzbeförderung für die Fahrgäste sei nicht möglich. Die SWEG bittet betroffene Fahrgäste, auf andere Verkehrsunternehmen und Verkehrsmittel auszuweichen. Detaillierte Informationen zu den Fahrtausfällen werden auf der SWEG-Website veröffentlicht. Telefonische Auskünfte erteilt die SWEG-Servicezentrale unter der Telefonnummer 07821 9960770.
Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte werden verhandelt
In der aktuellen Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) werden die Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte verhandelt. Die Gewerkschaft fordert ab Oktober eine monatliche Lohnerhöhung um 350 Euro für eine Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleich von 1.300 Euro. Der Arbeitgeberverband (AGVDE) hatte vor Ende der Friedenspflicht eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab April 2025 sowie einen Inflationsausgleich von 600 Euro angeboten. Die Verhandlungen werden in der zweiten Runde am 11. November fortgesetzt. (GEA/pm/dpa)