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Handwerkerstiftung Reutlingen: Der schwäbische Pioniergeist lebt

Innovation findet vor unserer Haustüre statt: Die Handwerkerstiftung der Kreissparkasse hat sieben Betriebe im Landkreis für bahnbrechende Erfindungen mit dem Innovationspreis 2025 ausgezeichnet.

Die Preisträger des »Innovationspreises 2025« der Handwerkerstiftung der Kreissparkasse Reutlingen mit dem Vorstandsvorsitzenden
Die Preisträger des »Innovationspreises 2025« der Handwerkerstiftung der Kreissparkasse Reutlingen mit dem Vorstandsvorsitzenden Michael Bläsius (links), Martin Bosch (rechts) und der Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Reutlingen Christiane Nowottny (vierte von rechts). Foto: EISSLER_CAROLA
Die Preisträger des »Innovationspreises 2025« der Handwerkerstiftung der Kreissparkasse Reutlingen mit dem Vorstandsvorsitzenden Michael Bläsius (links), Martin Bosch (rechts) und der Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Reutlingen Christiane Nowottny (vierte von rechts).
Foto: EISSLER_CAROLA

REUTLINGEN. Zum 33. Mal hat die Handwerkerstiftung der Kreissparkasse Reutlingen den Innovationspreis jetzt verliehen. 13 Handwerksbetriebe aus der Region hatten sich mit bahnbrechenden Innovationen beworben, sieben Betriebe wurden ausgezeichnet und Preise in Höhe von insgesamt 22.000 Euro vergeben (siehe Infobox). Michael Bläsius, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Reutlingen und des Stiftungsvorstands, sein Vorstandskollege Martin Bosch sowie Christiane Nowottny, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer, gaben die Preisträger bekannt und eröffneten gleichzeitig die Ausstellung mit den Wettbewerbsbeiträgen. Tobias Rockenfeld vom Theatersport Tübingen führte unterhaltsam durch den Abend, ließ die Preisträger zu Wort kommen und entlockte ihnen, was den Ausschlag für ihre jeweilige Innovation gegeben hatte. Gemeinsam ist den Preisträgern, dass ihre Innovationen aus der Praxis heraus entstanden sind. Konkret: Die Innovateure stießen auf ein Problem in der Produktion oder in den Betriebsabläufen und suchten nach einer Lösung. Und tüftelten so lange, bis sie diese gefunden hatten. So auch der Empfänger des ersten Preises , Rainer Schrode aus Hayingen, der eine durchgängige Digitalisierung im Tiefbau erfand. Das Preisgericht überzeugen konnten aber auch eine Köderlegemaschine, edie erste Metzger-Lehrwerkstatt Deutschlands, ein innovativer Gerüstanhänger für Baustellen und vieles mehr.

»Innovation findet direkt hier vor Ort statt«

Der Innovationsgeist komme manchmal ziemlich bodenständig daher, sagte Michael Bläsius. »Aber gerade das ist seine große Stärke.« Innovation finde nicht nur in Laboren und Start-Ups statt, sondern direkt hier vor Ort. Handwerk sei eben nicht nur Tradition, sondern auch Zukunft. Die eingereichten Wettbewerbsbeiträge zeugten, so Bläsius, von der hohen Kompetenz der heimischen Handwerksbetriebe und der Bereitschaft, auch in schwierigen Zeiten zukunftsweisende Wege zu gehen. Innovation beginne oft im Kleinen, aber mit großer Wirkung. Der Innovationspreis wolle das Engagement des Handwerks sichtbar machen. Es gehe darum, nicht nur die Preisträger zu feiern, sondern auch den Erfindergeist, der unsere Region lebendig, stark und zukunftsfähig mache. Bläsius äußerte auch seine Hoffnung, dass der Innovationspreis doch in Zukunft wieder mehr Interesse wecke und mehr Teilnehmer geriere. Martin Bosch erinnerte daran, dass 38 Prozent der bundesweiten Patente aus Baden-Württemberg kommen. Christiane Nowottny betonte, sie sei von der Kreativität, den Ideen und der Schaffenskraft, die bei den Teilnehmern zum Ausdruck komme, überwältigt und begeistert. »Sie tüfteln, schrauben, konstruieren. Der Pioniergeist, der schwäbische Erfindergeist lebt.« Die Innovationen der Betriebe aus der Region seien nicht weniger als ein Geschenk an die Gesellschaft.

»Sie tüfteln, schrauben, konstruieren«

Der Innovationspreis wird alle zwei Jahre von der Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen vergeben, um das Handwerk in der Region zu fördern. Das Expertengremium setzte sich in diesem Jahr aus Hochschulprofessoren, einem Patentanwalt und betriebswirtschaftlichen Experten zusammen. Dieses Gremium gab dann Empfehlungen an das Preiskomitee ab. Die Beiträge sind stets anonymisiert. Ziel der Stiftung ist es, die Bedeutung des Handwerks öffentlich sichtbar zu machen und Betriebe zu ermutigen, ihre Ideen in neue und marktfähige Produkte und Verfahren umzusetzen.

Die diesjährigen Wettbewerbsbeiträge der 13 teilnehmenden Handwerksbetriebe sind noch bis 2. Mai in der Schalterhalle der Kreissparkasse Reutlingen am Marktplatz zu sehen. (GEA)

Die Preisträger

1. Preis: Rainer Schrode GmbH Hayingen; 2. Preis: CSP GmbH Pfronstetten; 3. Preis: Münz Fahrzeugbau Pliezhausen; 3. Preis: KMS Klaus, Müller, Schenk GmbH Lichtenstein; jeweils einen Sonderpreis erhielten: Failenschmid GmbH St. Johann-Gächingen; Trissler&Kielkopf GmbH Reutlingen; Hipp Engineering Engstingen.