REUTLINGEN. Am Samstag tanzte in Reutlingen der Bär: Lokale Bands bespielten insgesamt 18 Kneipen mit Livemusik – und das ganz ohne Eintritt und bei frühlingshaften Temperaturen. Zuweilen hatte man das Gefühl, die halbe Stadt sei auf den Beinen, um die Liveacts und von DJs aufgelegte Partymusik mitzuerleben.
Dieses Konzept der Reutlinger Gastro-Initiative (RGI) gibt es seit 16 Jahren und hat sich zu einem echten Erfolgsrezept entwickelt. Was sich ursprünglich als Reutlinger Livenacht etablierte, heißt seit drei Jahren Musiknacht, weil neben Livebands in acht der 18 Locations auch DJs auflegten. Das ist in der Regel für die veranstaltenden Gastronomen günstiger und gut besucht ist es trotzdem. Tatsächlich war es in so gut wie allen Locations am Samstag ab 21 Uhr so voll, dass viele nach draußen flüchteten und dort Party machten. Großer Andrang herrschte nicht nur im berüchtigten »Bermudadreieck« zwischen Kanzlei- und Oberamteistraße, sondern auch rund um Vis à Vis, Kaiserhalle. Nua am Markt, La Vida, Mezcalitos und Alexandre.
Feier-Epizentrum in der Reutlinger Altstadt
Während sich die Jugend vorwiegend im Feier-Epizentrum rund um die Oberamteistraße sowie vor und im Alexandre, Joli oder Alte Bank drängelten, trafen sich die älteren Semester entweder vor dem Vis à Vis, wo Gitarrist und Sänger Andreas Rau mit seiner Band Nix wie raus für Stimmung sorgten. Oder sie tanzten zur Rockmusik von P-Town Project im Jolie, feierten im knackevollen Alexandre zum Coverrock der Band Fuenfkommanull und schunkelten zur Schlagermusik von Sängerin Sabine im Alten Rappen. Auch hier saßen und standen die Menschen dicht an dicht und ließen sich von Titeln wie »Griechischer Wein« und »Ein ehrenwertes Haus« von Udo Jürgens mitreißen: »Es lohnt sich jedes Jahr wieder, hierherzukommen«, meinte eine etwas ältere Dame aus dem benachbarten Tübingen, »nicht nur wegen der guten Stimmung, sondern weil es mich hier an alte Zeiten erinnert«.
Das Konzept, keinen Eintritt für die Musiknacht zu verlangen, hat sich wie die Jahre zuvor auf ganzer Linie bewährt, denn die 18 beteiligten Lokale und Kneipen waren nicht nur durchgängig gut besucht, auch die ausgelassene Feierstimmung und die fast schon sommerlichen Temperaturen trugen zum Erfolg der RGI-Veranstaltung bei. (GEA)