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Reutlingerin Chantal Epli wird nicht Miss Germany

Beim Finale der Wahl zur Miss Germany 2023 sollte nicht die Schönheit der Kandidatinnen im Mittelpunkt stehen, sondern Persönlichkeit, Missionen, Ziele und Visionen. Alle zehn Finalistinnen sollten laut Veranstalter für unterschiedliche Frauentypen mit verschiedenen Lebensentwürfen stehen.

Da war Chantal Epli noch im Rennen und präsentierte sich und ihre Ziele am Mikrofon.
Da war Chantal Epli noch im Rennen und präsentierte sich und ihre Ziele am Mikrofon. Foto: Günter Hofer
Da war Chantal Epli noch im Rennen und präsentierte sich und ihre Ziele am Mikrofon.
Foto: Günter Hofer

REUTLINGEN/RUST. Die Gewinnerin im Finale von Miss Germany heißt nicht Chantal Epli aus Reutlingen sondern Kira Geiss aus Magdeburg. Die 20-Jährige setzte sich gegen ihre neun Konkurrentinnen durch. Dennoch freuten sich alle Kanddatinnen am Ende der Show - auch die 30-jährige Geschäftsfrau aus Reutlingen.

Moderatorin Frauke Ludowig stieg mit den Worten »Wir wollen cooler werden, wir wollen moderner werden« in die Finalshow in der großen Arena des Europaparks Rust ein. Damit formulierte sie gleich zu Beginn das übergeordnete Motto der Miss Germany-Wahl. Den Veranstaltern war es offensichtlich wichtig, sich vom Klischee Miss Germany-Wahlen der Vergangenheit abzusetzen. Es gab dann auch keine jungen Frauen, die den Laufsteg im Abendkleid oder Bikini abschritten und ihren perfekten Körper und ihr hübsches Gesicht einer vorwiegend männlichen Jury präsentierten. Dieses Konzept ist schon länger Geschichte.

Im Mittelpunkt standen die Botschaften und Ziele der Frauen - vor allem im Berufsleben. So auch bei Chantal Epli, die über ihren Weg in die Selbstständigkeit und die Gründung ihres eigenen Modegeschäfts für Kinder und deren Mütter berichtete. Als ihr Ziel betrachte sie, Mütter zu ermutigen sich selbstständig und unabhängig zu machen. Sie trat im kurzen weißen Kleid mit Rollkragen auf die Bühne.

Lena Petridis, die zweite Kandidatin aus Baden-Württemberg, erzählte, wie sie zur Investmentberaterin wurde. Ihr sei es deshalb wichtig, Menschen in die finanzielle Unabhängigkeit zu führen und vor allem in eine sichere Rente. Hebamme Eva Plazcek erklärte den Zuschauern im Saal und beim Streaming-Portal Twitch, dass sie von einer eigenen Geburtsklinik träume.

Finale der »Miss Germany«-Wahl 2023
Kira Geiss, Miss Germany 2023, steht auf der Bühne. Foto: Philipp von Ditfurth
Kira Geiss, Miss Germany 2023, steht auf der Bühne.
Foto: Philipp von Ditfurth

Unterschiedliche Ziele, Visionen und Botschaften

Auch die Kölner Schornsteinfegermeisterin Vanessa Didam, die stolz erzählte, dass sie den Schornsteinfegerzylinder nur tragen dürfe, weil sie Meisterin ihres Handwerkes ist. Ihr Ziel sei es, mehr Menschen und vor allem Mädchen für ein Berufsleben im Handwerk zu begeistern. Es könne nicht sein, das es im Handwerk nur zehn Prozent Frauen gebe.

Die Kandidatinnen präsentierten sich in unterschiedlichen Outfits, vom schwarzen langen Kleid zusammen mit schweren Boots oder weißem Jackett mit kurzen Hosen bis hin zum knallblauen Hosenanzug. Im Badeanzug oder Bikini trat tatsächlich keine von ihnen auf.  Die Outfits hatte die Zweitplatzierte der letztjährigen Miss Germany-Wahl, Zoë Aurivel aus Metzingen, entworfen.

In zahlreichen Film-Einspielern wurden die Kandidatinnen abseits von der Bühne porträtiert. Offensichtlich war dabei, dass es dem Veranstalter dabei wichtig war, starke Frauen zu zeigen.

In der Jury waren bekannte Gesichter zu sehen: TV-Moderatorin Ruth Moschner, Moderator und »Prince Charming« Nicolas Puschmann, Model und Journalistin Monika Meier-Ivancan, Jill Andert vom Veranstalter Miss Germany Studios und die TV-Persönlichkeit Bruce Darnell.

Für die Reutlinger Geschäftsfrau Chantal Epli hatte es vor der finalen Show im Europapark Rust eine Menge Rückenwind gegeben. In einer Online-Umfrage war sie von den Lesern der Bild per Mausklick auf den zweiten Platz gewählt worden. 16 Prozent der mehr als 13.700 Teilnehmer wählten sie zur Favoritin. Nur drei Prozent vor der Reutlingerin wurde die zweite Kandidatin aus Baden-Württemberg auf Platz eins gesetzt: die 31-jährige Lena Petridis aus Murr im Kreis Ludwigsburg. (GEA)