KREIS REUTLINGEN. Der Reutlinger AfD-Abgeordnete Sieghard Knodel tritt aus der Bundestagsfraktion aus und gibt auch sein Parteibuch ab. Er begründet diesen Schritt mit der jüngsten Einstufung der Partei als »gesichert rechtsextremistisch« durch das Bundesamt für Verfassungsschutz. Er müsse sein privates und geschäftliches Umfeld schützen, führt der Mägerkinger Unternehmer in der Begründung weiter aus und bezeichnet den Schritt als »unvermeidlich, auch wenn ich ihn sehr ungern gehe«. Sein Mandat will der 64-Jährige als fraktionsloser Abgeordneter allerdings fortführen.
Reutlinger AfD-Vorstand sieht »mangelnde politische Weitsicht«
Der Vorstand der AfD Reutlingen bezeichnet sich auf Nachfrage »überrascht und enttäuscht« über den Austritt. Die Begründung könne man in keiner Weise nachvollziehen. Diese neue Einstufung durch den Verfassungsschutz sei »Ergebnis eines politisch motivierten Vorgehens einer weisungsgebundenen Behörde und entbehrt jeder sachlichen Grundlage.« Dass Knodel nicht die »politische Weitsicht« besitze, dies zu erkennen, sei »bedauerlich«. Der Vorstand der AfD Reutlingen fordert den Abgeordneten daher auf, sein Mandat umgehend an die Partei und den Landesverband Baden-Württemberg zurückzugeben. »Alles andere ist ein klarer Bruch mit der Verantwortung, die Herr Knodel durch seine Wahl übernommen hat.« (GEA)