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Aktuell Randnotiz

Regel-Irrsinn um Ausgangssperre

Unkomplizierte Regelungen gibt es in der Corona-Krise traditionell nicht. So verabschiedet sich die Ausgangssperre mit einem Lacher.

Ausgangssperre Reutlingen Wilhelmstraße
So sah die Wilhelmstraße in Reutlingen während der Ausgangssperre im Dezember 2020 aus. Foto: Stephan Zenke
So sah die Wilhelmstraße in Reutlingen während der Ausgangssperre im Dezember 2020 aus.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. Am Samstag ist es endlich so weit: Zahlreiche Bereiche dürfen öffnen, die Bundesnotbremse ist außer Kraft. Damit entfällt auch die Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Besonders für junge Menschen ist das eine gute Nachricht, bezogen sich doch die meisten Fragen nach möglichen Lockerungen auf den Facebook- und Instagram-Profilen des GEA auf den Wegfall des nächtlichen Hausarrests. Jetzt endet er also, nur wann genau?

Natürlich hätte es sich die Landesregierung einfach machen können und sagen: Am Samstagabend dürfen die Menschen wieder so lange draußen bleiben, wie sie wollen. Doch wenn uns die Pandemie eins gelehrt hat, dann, dass für klare, einfache Lösungen wenig Platz ist. So kommt es, dass sich diese drastische Corona-Maßnahme zum zweiten Mal mit einem Paukenschlag verabschiedet. Wurde sie beim letzten Mal noch weggeklagt, sorgt sie nun für einen echten Lacher.

Wie die Behörden bestätigen, müssen am Freitagabend alle, die keinen triftigen Grund haben, noch einmal brav um 22 Uhr zuhause sein. Dort müssen sie allerdings nur zwei Stunden ausharren. In dieser Zeit kann sich das Coronavirus auf den leeren Straßen Reutlingens richtig austoben. Um 0:01 Uhr sollte es damit aber fertig sein, weil die Ausgangssperre dann offiziell passé ist und die Menschen wieder raus dürfen. Klingt nach einem guten Plan. (GEA)