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IHK: Abriss des Reutlinger Kaufhof-Gebäudes »kein Tabuthema«

Spitzentreffen des Reutlinger Handels in der IHK: Mehr Investitionen in die Innenstadt gefordert.

Die Galeria-Kaufhof-Filiale in Reutlingen.
Die Galeria-Kaufhof-Filiale in Reutlingen. Foto: Frank Pieth
Die Galeria-Kaufhof-Filiale in Reutlingen.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. »Die Reutlinger Innenstadt schöpft ihr Potenzial nicht aus. Das müssen wir dringend ändern«, sagte Edgar Lehmann, Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses, beim Spitzentreffen des Reutlinger Handels in der IHK. Zahlenmäßig steht Reutlingen eigentlich recht gut da: Der Einzelhandelsumsatz pro Kopf erreicht aktuell 8.071,50 Euro. Damit schafft es der Standort nach wie vor, Kaufkraft aus dem Umland anzuziehen. Trotzdem bringt Reutlingen die vorhandenen PS nicht auf die Straße. »Wir sind eine lebendige Stadt mit einem vielfältigen Angebot. Es gilt, diese Qualitäten besser zu verkaufen«, so Lehmann.

Christian Wittel, 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft »RTaktiv«, er-gänzt: »Wir müssen die Marke Reutlingen und ihr Image von einem Leidens- zu einem Leitthema der Stadt machen.« Um Reutlingen attraktiv zu halten, brauche es zudem den richtigen Mobilitätsmix, der keinen Verkehrsträger verdammt und alle Bedürfnisse gleichermaßen vereint, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. »Es gehören alle in die Stadt: Fußgänger, Radler, der ÖPNV und die Autofahrer. Das zu vereinen, ist möglich.«

Von großer Bedeutung werde die künftige Nutzung der Kaufhof-Galeria-Immobilie sein. Es bestand Einigkeit, dass künftig nur noch die Erdgeschossfläche für Handel nutzbar sein wird. »Dienstleistungen, Freizeitangebote und Wohnen werden auf den anderen Etagen einziehen. Das Wohnen wird insgesamt für die Innenstadt wichtiger werden«, so Wittel.

Aus Sicht der IHK sollte die nun anstehende Diskussion um passende Lösungen unbedingt ergebnisoffen geführt werden. »Wir können die Stadt und alle Beteiligten nur ermutigen, alle Möglichkeiten ins Auge zu fassen. Wenn es wirtschaftlich und städtebaulich die beste Lösung ist, das Gebäude abzureißen und ein neues zu bauen, sollte das kein Tabuthema sein«, meint Wolfgang Epp.(eg)