REUTLINGEN. Am Tag, nachdem in der Reutlinger Urbanstraße durch einen beschädigten Hausanschluss in einer Baugrube Gas austrat, tun sich Fragen auf. "Vom Rand einer dortigen Baugrube waren Asphaltteile hineingestürzt und hatten eine darin verlaufende Gasleitung beschädigt", bestätigt am Montag das Polizeipräsidium Reutlingen. Genauer gesagt, war am Sonntag der nur etwa drei bis vier Zentimeter dicke Kunststoffschlauch samt Schutzrohr eines Hausanschlusses abgetrennt worden, ergänzt Einsatzleiter Matthias Seiz von der Reutlinger Feuerwehr. Wie gefährlich war das?
Gefahr für Anwohner, Passanten und die Bebauung der Umgebung habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, erklärt der Einsatzleiter der Wehr. Gas benötige ein gewisses Mischungsverhältnis mit Sauerstoff, um sich zu entzünden. Das trete bisweilen nach Manipulationen an Gasanschlüssen innerhalb von Häusern auf, sei aber im Freien nicht gegeben. »Da hätte schon jemand mit brennender Zigarette in die Grube hinabsteigen müssen, um eventuell einen Funken zu entfachen.« Doch als wenig später Mitarbeiter des zuständigen Energieversorgers vor Ort waren, war auch jene Gefahr gebannt. »Die haben den Schieber zum Hausanschluss abgedreht«, erklärt Seiz. Dass Anwohner den Gasaustritt überhaupt bemerkten, liege daran, dass in Deutschland dem an sich geruchlosen Methan aus Sicherheitsgründen ein sogenanntes Odorierungsmittel beigemischt werden muss.
Die Rettungskräfte waren am Sonntag gegen 17 Uhr ausgerückt, Feuerwehrleute hatten die umliegenden Wohngebäude evakuiert und 14 Menschen betreut. Verletzt wurde niemand, betont die Polizei. Drei große Wechselladerfahrzeuge mit der Aufschrift »AB Gefahrgut« (für Abrollbehälter Gefahrgut) und ein Feuerwehrtransporter sowie ein Polizeifahrzeug hatten an der Kreuzung Urban- und Burgstraße sowie der Umgebung jedoch für reichlich Aufmerksamkeit gesorgt. Wieso die Asphaltteile in der Baugrube abgestürzt sind, darauf haben weder Polizei noch Feuerwehr eine Antwort. (GEA)