REUTLINGEN. Kennen Sie den Throwback Thursday? Übersetzt heißt das so viel wie Rückblick-Donnerstag. Es ist ein Internet-Trend, der besonders in Sozialen Medien verwendet wird. User posten an Donnerstagen hübsche Fotos aus der Vergangenheit. Urlaube, Essen und Landschaften gehören zu den beliebtesten Motiven. Mit dem gleichen Inhalten zwei Mal auf Like-Jagd zu gehen, ist eigentlich verpönt. An diesem speziellen Tag wird es von der Community aber toleriert. Deshalb schaut auch der GEA heute zurück.
Den Anstoß hat Facebook gegeben. Das Soziale Netzwerk hat die Onlineredaktion heute Morgen an ein Video erinnert, das vor knapp einem Jahr online gegangen ist. Zu sehen ist ein Bus, der von der Gartenstraße links in die Beutterstraße abbiegen will. Zu hören ist ein mehrsekündiges Hupkonzert, das vom Busfahrer veranstaltet wird, weil er wegen eines Falschparkers am Abbiegen gehindert wird. Der kurze Clip avanciert schnell zu einem der erfolgreichsten in der GEA-Facebook-Geschichte. Er erreicht 2,1 Millionen Menschen. Mehr als 4.000 reagieren darauf, mehr als 1.200 kommentieren.
Deja-vu am Nachmittag
Diese Zahlen alleine hätten allerdings noch keinen Throwback gerechtfertigt. Um echtes Nostalgie-Feeling zu erzeugen, braucht es etwas mehr. Einen konkreten Anlass beispielsweise. Dass es plötzlich einen gab, ist allen schlagartig bewusst, als gegen 15 Uhr ein bekanntes Geräusch durch die Fenster dröhnt: ohrenbetäubendes und sekundenlanges Hupen. Es ist ein Deja-vu. Wieder steht ein Auto im Halteverbot, wieder ein weißes, wieder ohne Fahrer. Wieder kommt der Bus nicht vorbei, wieder staut sich hinter ihm der Verkehr. Und wieder werden wir daran erinnert, dass mit dem neuen Bus-Konzept bei Weitem nicht »alles busser« geworden ist.
An der Ecke Gartenstraße/Beutterstraße ist dadurch nämlich ein neues Verkehrsärgernis entstanden. Autofahrer behindern den Busverkehr an dieser Kreuzung oft. Meistens ist Stau auf der Gartenstraße die Folge. Reutlingens Amtsleiter für Stadtentwicklung und Vermessung, Stefan Dvorak, sagte dem GEA vor einem Jahr, er habe den Fall zum Anlass genommen, den Vollzugsdienst über das Problem in der Beutterstraße zu informieren. »Die Beamten werden das als Sonderaufgabe mitnehmen und diese Stelle bei ihrem Rundgang durch den Bezirk gezielt kontrollieren.« Kühner Vorausblick: Trotzdem werden wir in Zukunft wohl noch das ein oder andere Hupkonzert hören. (GEA)