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Droht die Insolvenz? Mitarbeiter von »Reiff - Reifen und Autotechnik« weiter im Unklaren

Finanzielle Schieflage des Mutterkonzerns: Wird das Reutlinger Unternehmen verkauft? Droht die Insolvenz? Die Mitarbeiter sind heute wie gewohnt zur Arbeit erschienen, sie hängen aber in der Luft: Es darf weiterhin nichts verkauft werden, wie es um ihre Jobs steht, ist immer noch unklar

Foto: Markus Niethammer
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Die Mitteilung hatte am Freitag für ordentlich Wirbel im Netz gesorgt: 500 Mitarbeiter von »Reiff - Reifen und Autotechnik« fürchten um ihren Job (wir berichteten). Der Mutterkonzern Fintyre war in eine finanziellen Schieflage geraten, am Donnerstag hatte das Fintyre-Tochterunternehmen »Reifen Krieg« (Landkreis Fulad) einen Insolvenzantrag gestellt. 

»Reiff - Reifen und Autotechnik« hatte ursprünglich zur Reiff-Gruppe gehört, war 2017 aber verkauft worden. Die Reiff-Gruppe fürchtet nun um einen Image-Schaden als Folgen der Negativ-Schlagzeilen: Ebenfalls am Freitag distanzierte sich die Geschäftsführung via Pressemitteilung von den Vorgängen rund um Fintyre und betonte, dass sie nicht von der drohenden Insolvenz betroffen ist.

Am Freitag und am Samstag blieben alle rund 40 Reiff-Fillialen in Baden-Württemberg geschlossen. Die Lieferanten hatten Eigentumsvorbehalt angemeldet: So lange nicht klar ist, wie es mit dem Unternehmen weitergeht, darf keine Ware verkauft oder montiert werden. An den Filialen hing ein Schild, dass man wegen einer »Zwischeninventur« geschlossen hat.

Auch nach dem Wochenende sind die Mitarbeiter nicht schlauer, wie es nun weitergeht. Wird das Unternehmen verkauft? Immerhin hatte es 2019 nach Insider-Informationen einen guten Ertrag erwirtschaftet. Wie der GEA erfahren hat, sind heute alle Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen - sie können jedoch nur sehr eingeschränkt arbeiten. Verkauft oder montiert wird weiterhin nichts, Beratungsgespräche werden jedoch geführt. 

Ein Mitarbeiter von »Reiff - Reifen und Autotechnik« betont: »Selbst bei der Eröffnung einer Insolvenz werden wir weiterhin für die Kunden da sein, es wird für sie kein Nachteil entstehen.« Trotz der schlechten Schlagzeilen in den vergangenen Tagen »haben wir große Solidarität von Kunden und Lieferanten erfahren«. Dieses Vertrauen in Reiff gibt es dank langjähriger Geschäftsbeziehungen tatsächlich, bestätigt auch die Gegenseite - ein Lieferant - dem GEA. Nichtsdestotrotz stünden bei ihm noch Zahlungen aus, berichtet er. Er werde von Reiff hingehalten.

Bis zum Redaktionsschluss gab es keine Neuigkeiten. Beim Amtsgericht Tübingen liegt bislang kein Insolvenzantrag vor. (GEA)