LICHTENSTEIN. Bei gleich zwei Tagesordnungspunkten ging’s in der Gemeinderatssitzung um Neuanschaffungen für die Feuerwehr. Allerdings vertagte Lichtensteins Bürgermeister Peter Nußbaum auf Antrag von Marco Gass (CDU) die Beratung über den Kauf eines Tanklöschfahrzeugs auf die Novembersitzung. Gass hatte beklagt, dass die Ratsunterlagen erst am Morgen der Sitzung vollständig vorgelegen haben. Der Gemeinderat habe zu wenig Zeit zur Vorbereitung gehabt, so seine Argumentation, der in der Sitzung auch niemand widersprach.
Einstimmig beschlossen hat das Gremium dagegen die außerplanmäßige Anschaffung von 60 Einsatzgarnituren sowie 30 Brandbekämpfungshandschuhen und 30 technischen Hilfeleistungshandschuhen zu einem Gesamtpreis von rund 53.000 Euro.
Feuerwehrkommandant Andreas Daum machte in der Sitzung deutlich, dass die Einsatzkleidung in den vergangenen Wochen durch die außergewöhnliche Zahl der Einsätze stark gelitten hat. Zwischen Anfang August und Mitte Oktober rückte die Lichtensteiner Wehr 100-mal aus und war damit in diesem Zeitraum so stark gefordert wie sonst in einem ganzen Jahr. Das hatte laut Daum zur Folge, dass Einsatzkleidung teilweise beschädigt wurde und die zweite Einsatzgarnitur, die mittlerweile zwölf Jahre alt ist, nicht mehr einsatzfähig sei. Teilweise hätten Feuerwehrleute mit nasser Einsatzkleidung ausrücken müssen.
Um die außerplanmäßigen Kosten zu senken, verzichtet die Feuerwehr in diesem Jahr auf die geplante Anschaffung von Ausgehschuhen. Das spart rund 7.000 Euro ein. »Über Sinn und Unsinn der Beschaffung von Einsatzkleidung brauchen wir nicht zu streiten, wir sind froh, dass wir Leute haben, die sie brauchen«, so Rolf Goller (SPD). Das sah der Gemeinderat genauso. (us)