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Aktuell Ausgleichsmaßnahme

Naturschutzstiftung renaturiert Bernau-Teiche in der Pfullinger Echazaue

Für jedes neue Baugebiet, das Fläche verschlingt, werden Ausgleichsmaßnahmen fällig. Die Renaturierung der Bernau-Teiche in der Echazaue soll ein solches Ausgleichsprojekt werden. Daran arbeitet jetzt die Pfullinger Naturschutzstiftung.

Die Idylle trügt: Die Bernau-Teiche in der Echazaue bestehen gänzlich aus Stahlbeton. Foto: Pustal
Die Idylle trügt: Die Bernau-Teiche in der Echazaue bestehen gänzlich aus Stahlbeton. Foto: Pustal
Die Idylle trügt: Die Bernau-Teiche in der Echazaue bestehen gänzlich aus Stahlbeton. Foto: Pustal

PFULLINGEN. Die Bernau-Teiche liegen idyllisch im Naturschutzgebiet Echazaue. Doch mit der Natur ist es bei ihnen nicht weit her: Sie bestehen komplett aus Stahlbeton. Die Pfullinger Naturschutzstiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die sieben ehemaligen Forellenteiche, die aus der Echaz gespeist werden, in einen natürlichen Zustand zu überführen. »Diese Renaturierung könnte eine Ausgleichsmaßnahme für Baugebiete sein«, sagt Professorin Waltraud Pustal, Mitglied im Beirat der Naturschutzstiftung, die zurzeit auch die Geschäftsführung der Stiftung unterstützt.

Die Teiche sind 1968 von Paul Bernau angelegt und Jahrzehnte lang für die Forellenzucht genutzt worden. Vor vier Jahren hat der NABU Pfullingen die gesamte Anlage samt Nebengebäuden erworben, finanzielle Unterstützung dafür gab es vom Land. Die Renaturierung wird ein kostenintensives Projekt, das sich über mehrere Jahre hinziehen wird.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 arbeitet die Naturschutzstiftung daran, Projekte für die Verbesserung des Natur- und Artenschutzes im Stadtgebiet zu entwickeln. Sie kooperiert dabei eng mit der Stadtverwaltung, der diese Projekte als Ausgleichsmaßnahmen für neue Wohn- und Gewerbegebiete willkommen sind. Finanziert werden sie aus den Abgaben der Bauherren für den ökologischen Ausgleich. »Jeder Einzelne wird dafür zur Kasse gebeten«, weiß Waltraud Pustal, spätestens über die Erschließungsgebühren. Das bedeutet aber auch, dass die Kommune die Mittel für eine Maßnahme stets vorschießt. Verwaltet wird dieses Geld von der Naturschutzstiftung, die es selbstverständlich nur zweckgebunden einsetzt.

Für die Renaturierung der Bernau-Teiche sind die Kosten auf gut 75 000 Euro kalkuliert worden. Ein Projektantrag wurde Ende vergangenen Jahres an das Regierungspräsidium in Tübingen gestellt. Ziel ist es, das Biotop als Lebensraum für Libellen, Amphibien, Fledermäuse und Vögel aufzuwerten. Dafür soll nicht nur der massive Betonverbau entfernt, sondern auch das Bewässerungssystem aus unterirdischen Rohren, die inzwischen komplett versintert sind, rückgebaut und durch Gräben ersetzt werden. (GEA)