KIRCHENTELLINSFURT/TÜBINGEN. Zwischen Juni und Mitte September kontrollieren die Gesundheitsämter nicht nur die Wasserqualität der Freibäder, sondern auch Badeseen werden mindestens einmal monatlich überprüft. Bei jeder Kontrolle wird eine Gewässerprobe entnommen, die anschließend im Labor auf das Vorkommen sogenannter Indikatorbakterien untersucht wird.
Diese Bakterien gehören bei Menschen und Tieren zur normalen Darmflora. Sind diese in zu hoher Zahl nachweisbar, können sich weitere Viren und Bakterien im Wasser befinden – eine Infektion durch das Badewasser ist dann möglich. Ein weiteres Gesundheitsrisiko beim Baden in der freien Natur stellen sogenannte Blaualgen dar. Sie können bei hohem Vorkommen zu Hautreizungen führen. Manche Unterarten produzieren auch Giftstoffe, die beim Verschlucken oder Einatmen ernste Gesundheitsschäden hervorrufen können. Ist das Wasser auffällig blaugrün gefärbt oder findet sich ein sichtbarer, grüner »Teppich« auf dem Wasser, sollte vom Baden abgesehen werden. Bei anhaltend schlechten Werten oder ausgeprägtem Blaualgenbefall wird mit Hinweisschildern vor dem Baden im entsprechenden Gewässer gewarnt.
Viermal in Folge Bestnote
Für die Tübinger Badeseen Hirschau und Kirchentellinsfurt gilt aber: Alles in Ordnung! Die Wasserqualität erhielt in den vergangenen vier Jahren stets die Bestnote »ausgezeichnet«. Die jeweils aktuelle Bewertung aller Badeseen in Baden-Württemberg kann unter https://badegewaesserkarte.landbw.de/ abgerufen werden.
Wichtig: Fließende Gewässer wie Bäche und Flüsse werden grundsätzlich nicht durch das Gesundheitsamt untersucht. Da das Wasser fließt, ändert sich die Zusammensetzung des Wassers an der Proben-Entnahmestelle ständig. Deshalb ist keine längerfristige Aussage über die Wasserqualität möglich. Zudem bestehen in fließenden Gewässern häufig weitere Gefahren wie unberechenbare Strömungen oder Treibholz. Das Baden in fließenden Gewässern ist zwar nicht verboten (wenn nicht anders ausgewiesen). Dennoch sollten die Risiken berücksichtigt werden. (GEA)