TÜBINGEN. Rund 400 Menschen haben sich heute in der Tübinger Innenstadt geduldig angestellt, um zwischen 16 und 18 Uhr einen kostenlosen Corona-Schnelltest auf dem Marktplatz machen zu können. Manche hatten ein Buch oder eine Zeitung dabei und schmökerten im Stehen, andere waren mit Freunden gekommen und überbrückten die Wartezeit mit Gesprächen, ein Mutter-Sohn-Duo aus Kusterdingen hatte sogar Campingstühle dabei. Gegen 16.30 Uhr reichte die Warteschlange vom Marktplatz (dort finden die Tests statt) über die Kirchgasse bis auf den Holzmarkt, von dort in einer Schlange den Schulberg hinauf und wieder hinab, und schließlich sogar noch die Neckargasse hinab.
Die DRK-Vorsitzende und Notärztin Dr. Lisa Federle hatte die Idee zu dieser Aktion. Menschen sollen so die Möglichkeit bekommen, Weihnachten im kleinen Familienkreis mit Eltern oder Großeltern feiern zu können - ohne Angst zu haben, dass diese bei einer eventuell unentdeckt gebliebenen Infektion mit Corona angesteckt werden. Gegen 16.45 Uhr beriet sich Federle an diesem Freitag mit dem Ordnungsdienst. Wie viele Tests sind noch möglich bis 18 Uhr? Müssen Menschen weggeschickt werden? Die beiden Männer vom Ordnungsdienst schritten danach die Schlange ab: 300 Tests schaffe man noch, war das ausgegebene Credo. Alle anderen müsse man wegschicken. Die, die zu diesem Zeitpunkt ganz vorne in der Schlange standen, hatten eine Wartezeit von mehr als eineinhalb Stunden hinter sich.
Die Schnelltest-Aktion von Federle läuft bereits seit Ende November. »Der Andrang wird immer größer«, sagt sie. Heute in Tübingen brachten knapp 400 Tests zwei bislang unentdeckt gebliebene Corona-Infektionen ans Licht. Das sei aber eine erstaunlich niedrige Quote, sagt Federle. »Sonst haben wir zwei bis vier Positive pro 100 Tests.« Was sie in den vergangenen Wochen auch bemerkt hat: »Die Dörfer sind wohl stärker betroffen, als die Stadt.« Bei den Test-Aktionen in Mössingen und Rottenburg sei die Positiven-Quote höher gewesen, als bei den Aktionen in Tübingen. Angst, dass die Schnelltests ausgehen, muss keiner haben: »Ich habe noch genug«, sagt Federle. (GEA)
Weitere Möglichkeiten, sich testen zu lassen:
- Samstag, 19. Dezember, 11 bis 13 Uhr am Stadtmuseum Tübingen
- Dienstag, 22. Dezember, 11 bis 13 Uhr am Gesundheitszentrum Mössingen
- Dienstag, 22. Dezember, 16 bis 18 Uhr am Marktplatz Tübingen
- Mittwoch, 23. Dezember, 10 bis 13 Uhr hinter der Festhalle Rottenburg
- Mittwoch, 23. Dezember, 15 bis 18 Uhr am Marktplatz Tübingen
- Donnerstag, 24. Dezember, 10 bis 13 Uhr am Marktplatz Tübingen
- Freitag, 25. Dezember, 16 bis 18 Uhr am Marktplatz Tübingen