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Mössinger Amselpärchen brütet in Fahrradhelm

Vier Jungvögel sind bereits geschlüpft.

In einem Fahrradhelm hat diese Amselmutter den Nachwuchs unter ihre Fittiche genommen. Foto: Meyer
In einem Fahrradhelm hat diese Amselmutter den Nachwuchs unter ihre Fittiche genommen.
Foto: Meyer

MÖSSINGEN. So ist das halt, wenn man in den Osterferien verreist – und niemand passt auf das Haus auf. Ein über Tage nicht bewegtes Fahrrad hat nun ein Amselpaar in der Mössinger Friedrich-List-Straße als Neststandort ausgewählt. Die beiden haben sich den am Lenker angehängten Fahrradhelm zum Nistplatz auserkoren. Damit ist die Mobilität des Sohnes der betroffenen Familie erst einmal lahmgelegt, aber überschaubar: Die Nestlingszeit liegt bei zwei Wochen.

Vier Jungvögel sind bereits geschlüpft und werden nun vom Männchen mit Nahrung versorgt, während die Mutter über dem Nachwuchs hudert. Dass sie ihre Schützlinge unter ihre Fittiche nimmt, ist angesichts der Lage des Nestes auch dringend notwendig. In gerade mal anderthalb Meter Bodenhöhe ist die Aufzucht eine leichte Beute für Katzen und Mader, für fliegende Nesträuber hingegen liegt die Kinderstube zu niedrig. Die Familie hat mittlerweile den Fahrrad-Carport umzäunt, in der Hoffnung, dass die Jungvögel vor Fressfeinden geschützt sind.

Wer bei einem Amselpaar für die Nistplatzwahl verantwortlich ist, wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Die TÜV-geprüfte Polycarbonat-Helm-Halbschale mit schweißabsorbierendem Innenfutter ist auf jeden Fall sturzgesichert. Eine tiefe Nestposition ist allerdings die Regel. Denn Amseln suchen vorwiegend am Boden das Futter. (GEA)