Logo
Aktuell Tierschutz

Kritik an der Uni Tübingen wegen Tierversuchen mit Krähen wächst

Jetzt fordert auch der Verein »Ärzte gegen Tierversuche« ein Ende der Tübinger Laborversuche, bei denen Krähen auch Elektroden in den Kopf gesetzt werden.

Versuche mit Krähen
Das Foto zeigt eine Krähe mit Implantaten am Kopf. Das Tier ist an einer Stange fixiert und blickt in einen Monitor. Die Uni Tübingen forscht über die Lernvorgänge im Gehirn der Vögel. Foto: SOKO-Tierschutz
Das Foto zeigt eine Krähe mit Implantaten am Kopf. Das Tier ist an einer Stange fixiert und blickt in einen Monitor. Die Uni Tübingen forscht über die Lernvorgänge im Gehirn der Vögel.
Foto: SOKO-Tierschutz

TÜBINGEN/KÖLN. Die Kritik an Tierversuchen mit Krähen an der Universität Tübingen reißt nicht ab. Nachdem Tierschutzaktivisten der sogenannten »SOKO-Tierschutz« öffentlich gemacht hatten, dass sogar Tiere aus dem Vogelschutzzentrum Mössingen für die Hirnforschung eingesetzt wurden, fordert jetzt auch der Kölner Verein »Ärzte gegen Tierversuche« einen Stopp.

In einer Pressemitteilung heißt es unter anderem: »Bei den am Institut für Neurobiologie durchgeführten Tierversuchen handelt es sich um eine für den Menschen vollkommen irrelevante Neugierforschung.« Ärzte gegen Tierversuche forderten dazu auf, die überlebenden Vögel sofort tiergerecht unterzubringen. 

In der Mitteilung wird ein Ende der Hirnforschung an der Uni Tübingen damit begründet, dass es sich um Grundlagenforschung handele, deren Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar seien. Dafür müssten die Tiere unnötig leiden. »Den intelligenten Vögeln werden durch die auf dem Schädel implantierten Gerätschaften und den erzwungenen Hunger erhebliche Leiden zugefügt«, wird die Tierärztin Dr. Gaby Neumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Ärzte gegen Tierversuche, zitiert.

Dem Tübinger Institut für Neurobiologie gehöre deshalb die Genehmigung für Tierversuche mit Krähen entzogen. Es müsse einen Wechsel hin zu »... tierversuchsfreien, für den Menschen relevanten Forschungsmethoden« geben. 

Der Verein betont, dass er bereits seit sieben Jahren ein Ende der Hirnforschung mit Tierversuchen an der Uni Tübingen anprangert und kritisiert. (GEA)