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In Hirschau steht erste großflächige Umrüstung auf »Licht nach Bedarf« vor Fertigstellung

»Blaue Stunde« in Hirschau: Das Dorf hat seit einem Jahr auf Licht nach Bedarf umgerüstet.  FOTOS: GISEL
»Blaue Stunde« in Hirschau: Das Dorf hat seit einem Jahr auf Licht nach Bedarf umgerüstet. Foto: Brigitte Gisel
»Blaue Stunde« in Hirschau: Das Dorf hat seit einem Jahr auf Licht nach Bedarf umgerüstet.
Foto: Brigitte Gisel

TÜBINGEN. Energiesparend, insektenfreundlich, bedarfsorientiert: Das intelligente Straßenbeleuchtungskonzept der Stadtwerke Tübingen (SWT) vereint LED-Technik mit drahtloser Netzwerkanbindung. Mit der Umrüstung der herkömmlichen Leuchten auf »Licht nach Bedarf« steht im Tübinger Ortsteil Hirschau die erste großflächige Umrüstung kurz vor ihrem Abschluss. Die Erweiterung des Projekts im Westen der Universitätsstadt hat bereits begonnen.

Über 400 Straßenlampen betreiben die SWT im Areal westlich der Rappstraße zwischen Schwärzlocher Straße und Herrenberger Straße. Aktuell hat der Leuchtenbestand in diesem Gebiet einen Strombedarf von insgesamt rund 155.000 Kilowattstunden pro Jahr.

Lampen reagieren auf Bewegung

Bis Ende 2023 sollen die konventionellen Lampen in der Weststadt durch »Licht nach Bedarf« ersetzt werden. Energiesparende LED-Lampen mit Bewegungssensor und Lichtaustritt nach unten verbessern die CO2-Bilanz und reduzieren die Auswirkungen der Lichtverschmutzung. Sobald das Material vollständig verfügbar ist, wird ein Teilgebiet rund um die Aischbachstraße umgerüstet.

Das Grundprinzip des Konzepts »Licht nach Bedarf« ist ebenso einfach wie innovativ: Im Ruhezustand leuchten die Straßenlampen auf einem niedrigen Energielevel von rund zehn Prozent der maximalen Leuchtkraft. Reagiert der in der Lampe verbaute Infrarotsensor auf Bewegungen in einer Entfernung von fünf bis zehn Metern, erhöhen die Lampe und die mit ihr vernetzten Nachbarlampen ihre Leuchtkraft. Wie hell diese werden, hängt vom jeweiligen Standort ab. Es entsteht ein Lichtteppich, der die wahrgenommene Bewegung begleitet. Nach einigen Sekunden kehren die Lampen wieder auf ihr Ausgangslevel zurück.

Umbau bis 2030

An jeder »Licht nach Bedarf«-Straßenlampe geht die benötigte Leistung durchschnittlich von 80 auf acht Watt zurück – das entspricht einem Einsparpotenzial gegenüber konventionellen Leuchten von knapp 90 Prozent. Pro Lampe ergibt sich daraus eine Einsparung von rund 200 bis 240 Kilowattstunden pro Jahr. Das macht 1.700 Tonnen CO2-Einsparung in 20 Betriebsjahren. Insgesamt kümmern sich die SWT um rund 10.300 Straßenlampen für die Beleuchtung von Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen in Tübingen. Bis Ende des Jahres 2030 sollen sämtliche Leuchten auf LED umgerüstet und mit der neuen Technologie betrieben werden. (sv)