MÖSSINGEN-ÖSCHINGEN. Spektakulärer Rettungseinsatz am Mittwochmorgen auf der Landesstraße 383 zwischen Mössingen und Öschingen. Ein 60-jähriger Autofahrer war bei der Brücke über den Öschenbach mit seinem Wagen rund zwölf Meter in die Tiefe gestützt. Der schwerverletzte Mann musste über eine Schaufeltrage aus dem schwer zugänglichen Bachbett gerettet werden. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Tübinger Klinik geflogen.
Die Alarmmeldung war gegen sieben Uhr bei der Leitstelle aufgelaufen. Unter glücklichen Umständen. Denn die dicht bewachsene Unfallstelle ist weder von der Straße noch von dem parallel führenden Radweg aus zu sehen. Das verunfallte Auto, ein Mercedes neuerer Bauart, ist mit einem sogenannten eCall-System ausgestattet. Der Bordcomputer löst dabei eigenständig den lebensrettenden Notruf mit GPS-Angabe aus. Kurz danach meldeten eine Autofahrerin und zwei weitere Männer das Unglück mittels Handy. Sie waren zufällig Augenzeugen des Geschehens.
Demnach war der Wagen des Mannes vom Kreisverkehr zwischen Mössingen und Talheim in Richtung Öschingen unterwegs. Rund 120 Meter vor der Öschenbachbrücke geriet der offenbar reaktionslose Mann langsam nach links über die Gegenfahrbahn. Dort fuhr der Wagen auf dem sich einengenden Grünstreifen entlang der äußeren Leitschutzplanke ungebremst Richtung Schlucht. Das Auto stürzte aber nicht sofort in das tiefe Bachbett, sondern querte noch die Brückenkante, prallte gegen einen Baum und fiel dann auf den Rädern zu Boden.
Die beiden Autofahrer stiegen in das schwer zugängliche Bachbett und leisteten Erste Hilfe. Wenig später waren DRK-Rettungs- und Notarztwagen vor Ort, ebenso der Rüstzug der Mössinger Feuerwehr Stadtmitte. Nachalarmiert wurden daraufhin ein Rettungshubschrauber und die Drehleiter. Außerdem, weil geringe Mengen Schmierstoffe ausgelaufen waren, ein Wechselladerfahrzeug für die Technische Rettung, um zu verhindern, dass Öl im Bach weiter in die Steinlach fließt.
Die Helfer retteten den Mann mittels einer Schaufeltrage. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde er auf dem Luftweg abtransportiert. Für die Bergung des Autos wurde ein Autokran eingesetzt. Die Landesstraße war am Morgen von der Polizei voll gesperrt worden. (GEA)