REUTLINGEN/TÜBINGEN. Mit dem Beginn der Winterzeit und dem Umstellen der Uhren am kommenden Sonntag, dem 29. Oktober werden die Nächte wieder länger. Damit beginnt auch die Hochkonjunktur der Einbrecher. Diese nutzen gerade nach der Zeitumstellung die frühe Dunkelheit in den Abendstunden aus, um auf Beutezug zu gehen.
Während die Fallzahlen des Wohnungseinbruchs im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen im Jahr 2021 mit 323 Fällen wohl auch pandemiebedingt auf den tiefsten Stand seit 1984 zurückgingen, stiegen die Fälle im Jahr 2022 wieder an.
371 Wohnungseinbrüche 2022
Mit 371 Wohnungseinbrüchen im vergangenen Jahr liegen die Fallzahlen zwar noch deutlich unter dem langjährigen Mittel der letzten fünf Jahre mit 487 Fällen, dennoch ist jede mit einem Einbruch verbundene Verletzung des unmittelbaren, persönlichen Lebensbereichs der Opfer ein Fall zu viel. Daher stellt die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität weiterhin einen der Schwerpunkte der polizeilichen Arbeit dar.
Durch lage- und brennpunktorientierte Maßnahmen werden sowohl präventive als auch repressive Bekämpfungsansätze verfolgt. Insbesondere durch offene Präsenz, gezielte Streifentätigkeit, Intensivierung der Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch zivile Kräfte zum Einsatz kommen, sowie Kontrollen, insbesondere an Ausfallstraßen, sollen potentielle Täter abgeschreckt und Hinweise für die Aufklärung zurückliegender Einbrüche gewonnen werden. Dabei werden die örtlichen Kräfte der Polizeireviere, der Verkehrs- und Kriminalpolizei bei einzelnen Kontrollen durch die Polizeihundeführerstaffel und weitere Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützt. Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen finden auch überregional und länderübergreifend in Kooperation mit den Polizeieinsatzkräften angrenzender Bundesländer bzw. den Nachbarländern statt.
Polizei zeigt verstärkt Präsenz in Abendstunden
Da ein Großteil der Wohnungseinbrüche in den Nachmittags- und frühen Abendstunden verübt wird, setzt die Polizei ganz besonders in diesen Zeiten auf verstärkte Präsenz. In einem speziellen Arbeitsbereich »Wohnungseinbruchsdiebstahl« bei der Kriminalpolizei führen besonders geschulte Spezialisten mit den Kriminaltechnikern Hinweise und Spuren zusammen. So können Tatzusammenhänge schneller erkannt und immer wieder auch Täter dingfest gemacht werden.
Doch die Polizei allein kann Einbrüche nicht gänzlich verhindern - hier sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, sei es durch Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge oder durch eigene Vorsichtsmaßnahmen der Bürgerinnen und Bürger. Denn viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und eine adäquate Sicherungstechnik verhindert werden.
Einbrecher geben bei Widerstand auf
Für die Einbrecher ist es wichtig, dass alles möglichst schnell geht. Leisten Fenster und Türen erheblichen Widerstand, geben die Ganoven ihr Vorhaben meist rasch auf. Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegt der in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Anteil der Einbruchsversuche. Vermehrt scheitern Täter offenbar an den Sicherungseinrichtungen der Wohnungen. Schon durch einfache Maßnahmen kann jeder seine Wohnung oder sein Haus sicherer machen. Gerade bei Neu- oder Umbauvorhaben lassen sich Sicherungsmaßnahmen umsetzen oder nachrüsten.
Deshalb bieten die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Reutlingen in Reutlingen, Filderstadt-Bernhausen und in Balingen Haus- und Wohnungsbesitzer an diesem Sonntag, dem 29. Oktober Beratungen über die richtigen Sicherungsmaßnahmen an. (pol)