Logo
Aktuell Regio-Stadtbahn

Wegen Äußerung zum Bahn-Entscheid: Angriff aus Tübinger CDU auf Thomas Keck

Reutlingens Oberbürgermeister hatte sich kritisch zur Stadtbahn-Entscheidung in Tübingen geäußert. Nun hat die Tübinger CDU reagiert. Ihr ehemaliger Vorsitzender wehrt sich.

Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck.
Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck. Foto: Markus Niethammer
Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. In einem Brief hat Dr. Albrecht Kühn, der ehemalige Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion in Tübingen, auf die Äußerungen des Reutlinger Oberbürgermeisters Thomas Keck zum Ausgang des Bürgerentscheids zur Stadtbahn reagiert. Darin widerspricht er »als Bahn-Fan und Mitinitiator des Bürgerentscheids« Kecks Interpretation des Abstimmungsergebnisses.

Keck hatte im Zusammenhang mit der Frage, ob ein Bürgerentscheid richtig und sinnvoll war, der Nein-Mehrheit »kleinkariertes, selbstsüchtiges Kleinstadtdenken« vorgeworfen. Aus Kühns Sicht ist die Mehrheit der Tübinger aber für die Stadtbahn, jedoch gegen deren Streckenführung durch den Engpass Mühlstraße. »Das hat nichts mit kleinkariertem Denken zu tun, sondern ist Ergebnis einer sehr intensiven Auseinandersetzung der Tübinger über Vor- und Nachteile der von Stadt und Gemeinderat vorgeschlagenen Variante.«

Diese »insgesamt faire Auseinandersetzung«, so Albrecht Kühn weiter, sei ein Vorbild für jede Bürgerbeteiligung. In Tübingen ist es das zweite Mal seit 1945, dass die Bürger dem Oberbürgermeister und der Gemeinderatsmehrheit widersprochen haben.

Die Tübinger Geografie und die hier deutlichen Konflikte zwischen dem motorisierten Verkehr und Fahrrädern einerseits sowie Fußgängern und Fahrradfahrern andererseits zwängen zu einer Variante, die diese Konfliktsituationen nicht noch verschärft. OB Boris Palmer habe das erkannt und werde bisher ungenannte Varianten der Stadtbahnführung ins Kalkül einbeziehen.

»Ihnen wünsche ich, dass Reutlingen voranschreitet und endlich die in ihren Trassen noch vorhandenen ehemaligen Linien nach Gomaringen und nach Pfullingen/Honau bald aktiviert. Dann ist das auch ein Vorbild für Tübingen.« (GEA)