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Rund 2.000 Besucher bei Hoffest in Mariaberg

Mitmachaktionen und Bioland-Produkte aus eigenem Anbau lockten rund 2.000 Besucher zum Hoffest nach Mariaberg. Führung über das Gelände

Frisch geschlüpfte Küken konnten in der Brüterei gestreichelt werden. FOTOS: PR
Frisch geschlüpfte Küken konnten in der Brüterei gestreichelt werden. FOTOS: PR
Frisch geschlüpfte Küken konnten in der Brüterei gestreichelt werden. FOTOS: PR

GAMMERTINGEN-MARIABERG. »Landwirtschaft geht uns alle an«: In ihrer Predigt zum Erntedankgottesdienst, der das Mariaberger Hoffest eröffnete, legte Pfarrerin Bärbel Danner den Fokus auf die gerechte Verteilung der Güter, den nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung und eine lebenswerte Umwelt mit ausreichend gesunden Nahrungsmitteln für die künftigen Generationen. »Was ist uns das wert? Das wird es nicht zum Nulltarif oder als Schnäppchen im Supermarkt geben. Wir dürfen die Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten bei dieser wichtigen Aufgabe nicht allein lassen.«

Den landwirtschaftlichen Betrieb mit allen Sinnen erleben konnten rund 2.000 kleine und große Gäste beim Hoffest der Mariaberger Landwirtschaft mit allerlei Mitmachaktionen und hochwertigen Bioland-Produkten aus eigenem Anbau.

Hühnerküken streicheln

»Die Kinder soll man ausprobieren lassen«, findet Besucherin Birgit Mössner. Sie und ihre Familie nehmen gern über eine Stunde Fahrt auf sich, um zum Hoffest zu kommen; ihr Enkel baut beim Hoffest bereits den zweiten Vogelnistkasten für die heimische Streuobstwiese. Highlight für alle Kinder und Erwachsenen, war die Kükenbrüterei: Dort konnten frisch geschlüpfte Hühnerküken vorsichtig gestreichelt und ihre gerade schlüpfenden Geschwister im Brutkasten beobachtet werden. Von Apfelsaftpressen über Strohtierbasteln bis zum Kräutersalzherstellen konnten die Gäste einiges über die ökologische Landwirtschaft lernen und in Kontakt mit den betreuten Beschäftigten der Mariaberger Werkstätten kommen.

»Der schneidet dem Schäfle die Haare runter«, erklärt ein Besucher seiner kleinen Enkelin. Die beobachtet staunend, wie ein Mitarbeiter den Schafscherer bei der Arbeit unterstützt und sich ein Schaf zum Transport locker unter den Arm klemmt. 18 bis 20 Menschen mit geistiger Behinderung arbeiten in engmaschiger Betreuung auf dem Hof, erklärt Landwirtschaftsleiter Hans Hübner bei seiner Führung über das Gelände. Jeder an dem Einsatzort, der den eigenen Neigungen und Fähigkeiten am besten entspricht.

Ein Klient mit einer Leidenschaft für die Gemüsezucht bat um ein Gewächshaus für Sorten, die eine geschütztere Umgebung benötigen. Mittlerweile wachsen im Folientunnel und auf den Äckern über 60 Gemüsesorten von Artischocke bis Zucchini, so Hübner. Diese sowie frisches Holzofenbrot, Honig aus eigener Produktion und Direktsäfte werden über den Hofladen jeden Donnerstag von 13 bis 17 Uhr verkauft. »Wir schmeißen hier nichts weg: Jeden Donnerstagabend feiern die Alblinsen-Schweine zum Beispiel ein großes Fest, weil sie all die Gemüsereste vom Putzen und Herrichten zum Verkauf kriegen.«

Hubertusmesse zum Abschluss

Zum Abschluss hielten die Jagdhornbläserkameradschaft Eningen und Pfarrer Wolfgang Drescher in der Maschinenhalle eine Hubertusmesse.

Der Mariaberger Vorstand Rüdiger Böhm dankte den mehr als 60 Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern rund um die Landwirtschaft. Dank ging auch an die Mariaberger Landwirte, die bei Wind und Wetter, Regen und Sonne auf den Wiesen, auf den Äckern und im Wald die Mariaberger Natur pflegen und bearbeiten. (eg)