REUTLINGEN-OHMENHAUSEN. In einem Monat, am 16. Dezember, wird der Reutlinger Gemeinderat über die Regional-Stadtbahn-Trassen auf seiner Gemarkung entscheiden. Nun ist klar, was die Verwaltung für die Streckenführung bei und in der Bezirksgemeinde Ohmenhausen vorschlägt: Die Vorzugsvariante der Stadt ist die Trasse entlang der Landesstraße 384, von der Markwiesenstraße zum Ortseingang. Sie entscheidet sich somit gegen die Strecke, die durch das Industriegebiet Mark-West nach Ohmenhausen führen würde. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Standartisierten Bewertung war bezüglich der beiden Trassenführungen nicht eindeutig ausgefallen, auch die Folgekosten waren recht ähnlich.
Ausschlaggebend für den städtischen Vorschlag ist nun vielmehr die »bessere Erschließung Ohmenhausens durch den zusätzlichen Halt in der Variante Landesstraße«, wie es in einer Drucksache aus dem Rathaus heißt. Sowie die Tatsache, dass der Haltepunkt Ferdinand-Lasalle-Straße bei der Variante Bahntrasse »Herausforderungen« mit sich gebracht hätte. Außerdem hätte die Variante durchs Industriegebiet einen Grüngürtel mit Streuobstwiesen durchquert, was auch Bezirksgemeinderat Werner Koch bei einer gut besuchten Inforveranstaltung vor einer Woche kritisiert hatte. Voraussichtlich wird sich auch der Bezirksgemeinderat am 26. November für die Landesstraßen-Trasse entscheiden. Auch wenn die Bahn auf dieser Strecke rund 50 Sekunden länger durch den Ort benötigen wird.
Die Stadt hat auch für die Strecke innerhalb von Ohmenhausen nun einen Favoriten: Die Verwaltung schlägt dem Gemeinderat vor, sich für die aus Sicht etlicher Ohmenhäuser bevorzugte eingleisige Streckenführung zu entscheiden. Bei einer Zweigleisigkeit müsste man Privatgrundstücke erwerben, bei der Eingleisigkeit nicht - ein Argument, das auch auf der Infoveranstaltung vor einer Woche überzeugt hatte. (GEA)

