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Zwei weit gereiste Schildkröten ziehen ins Naturkundemuseum Reutlingen ein

Die Schildkröten Nina und Matahari bereichern die Sammlung des Reutlinger Naturkundemuseums

Köhlerschildkröte Nina und die prächtige Pantherschildkröte Matahari sind zwei neue Attraktionen im Naturkundemuseum.  FOTO: MUS
Köhlerschildkröte Nina und die prächtige Pantherschildkröte Matahari sind zwei neue Attraktionen im Naturkundemuseum. FOTO: MUSEUM
Köhlerschildkröte Nina und die prächtige Pantherschildkröte Matahari sind zwei neue Attraktionen im Naturkundemuseum. FOTO: MUSEUM

REUTLINGEN. Sie heißen Nina und Matahari, stammen aus Guyana und Äthiopien – und bereichern seit Kurzem die Sammlung des städtischen Naturkundemuseums.

Nina, die aparte Köhlerschildkröte, siedelte 2007 vom südamerikanischen Guyana nach Deutschland um. Nach zwei schlimmen Jahren in nicht artgerechter Haltung wurde sie 2009 von Dr. Stefan Merz, dem Besitzer der traditionsreichen Hirsch-Apotheke in der Wilhelmstraße, die im vergangenen Jahr ihre Pforten schloss, »adoptiert«.

Ein Herz für Riesenschildkröten

Als reisefreudiger Tropenbotaniker entdeckte Merz früh sein Herz für bedrohte Riesenschildkröten und begann schließlich, sich für deren Erhaltung zu engagieren. Als Nina zu ihm kam, war sie trächtig und sehr geschwächt. Auch zwei Operationen beim Fachtierarzt konnten sie nicht mehr retten: Sie starb im Jahr 2010 mit etwa 20 Jahren.

Matahari, die überdurchschnittlich große äthiopische Pantherschildkröte, nahm der Apotheker im Jahr 2009 in sein Nachzuchtprogramm für Riesenschildkröten auf. Sie verstarb noch im selben Jahr mit rund 50 Jahren und 35 Kilo. Fürs Reutlinger Naturkundemuseum hat Jürgen Fiebig die beiden Schildkröten gewissermaßen zu neuem Leben erweckt: Der Berliner Präparator für naturwissenschaftliches Sammlungsgut ist ein Meister seines Fachs. Genauer: Weltmeister bei der ersten Tierpräparatoren-WM 2008 in Salzburg, Europameister bei der Tierpräparatoren-EM 2010 in Langarone/Italien und Drittplatzierter bei der WM 2012, wiederum in Salzburg. Unter anderem machte Fiebig mit einem präparierten Komodowaran von sich reden.

Zu neuem Leben erweckt

Die beiden Schildkröten sind wahrlich keine alltäglichen Neuzugänge, betonte Dr. Barbara Karwatzki, die Leiterin des Reutlinger Naturkundemuseums: »Wir freuen uns sehr über diese Schenkung und sind stolz darauf, dass wir Jürgen Fiebig als Präparator gewinnen konnten.« Schenkungen gebe es zwar öfter, aber nicht in diesem Umfang. Umso größer nun die Hoffnung der Museumsleiterin und des Apothekers im Ruhestand auf eine baldige Wiedereröffnung des Museums am Weibermarkt – und darauf, dass Nina und Matahari möglichst viele Besucherinnen und Besucher erfreuen können. (pm)