Oberbürgermeister Thomas Keck und Thomas Hauser, Leiter der städtischen Stabsstelle Wohnraum, schauten sich kürzlich in den neu gestalteten Räumen um – und fanden sie »sehr gemütlich«. Der Rathaus-Chef wünschte sich, »dass möglichst viele Hausbesitzer und Geschäftsinhaber diesem guten Beispiel folgen«.
Unterstützung bei der Realisierung ähnlicher Wohnungsprojekte erhalten interessierte Eigentümer von der Stadtverwaltung. Thomas Hauser (Telefon: 071213034267; E-Mail: stabsstelle.wohnraum@reutlingen.de) steht jedem potenziellen Neu-Vermieter mit Rat und Tat zur Seite. Erst kürzlich hat er die Hausbesitzer im Sanierungsgebiet Quartier Oberamteistraße angeschrieben, die mit finanzieller Förderung rechnen dürfen, wenn sie leer stehende Gebäudeteile in Wohnraum umwandeln. »Ein ähnliches Programm für die Wilhelmstraße gibt es derzeit zwar nicht, aber trotzdem Möglichkeiten, die ich den Immobilienbesitzern in der Altstadt gerne aufzeige«, bietet Hauser an.
Große Herausforderung
Rund 220 Leerstände finden sich zurzeit in der Altstadt. Eine große Herausforderung für Reutlingen, aber auch für alle anderen Kommunen: »Volkswirtschaftlich betrachtet, handelt es sich um eine Verschwendung funktionierender Infrastruktur, die wir uns eigentlich nicht leisten können«, sagt der OB. Da vor allem über Geschäften Räume nicht zum Wohnen, sondern als Lager genutzt würden, seien zudem die Einkaufsstraßen außerhalb der Ladenöffnungszeiten unbelebt und unattraktiv, das Sicherheitsgefühl der Besucherinnen und Besucher leide.
Leerstände zu aktivieren, vorhandenes Wohnraumpotenzial auszuschöpfen, um einerseits die Bevölkerung mit dringend benötigtem Wohnraum zu versorgen und gleichzeitig die vorhandene Infrastruktur effizient zu nutzen: »Das geht nur im Schulterschluss mit den Eigentümerinnen und Eigentümern«, weiß der Oberbürgermeister. (GEA)