REUTLINGEN. Die Sonne brennt, das Thermometer klettert weit über die 30-Grad-Marke. In Reutlingen spürt man das besonders: Die dichte Bebauung und versiegelte Flächen lassen die Temperaturen noch schneller steigen als in den umliegenden Dörfern. Wer sich dann nicht im Freibad räkeln oder den Tag hinter heruntergelassenen Rollläden verbringen will, sucht sonst wo Schatten, frisches Wasser und kühle Luft. Zum Glück gibt es das alles auch im Stadtgebiet: sieben Orte, an denen sich Reutlinger an heißen Sommertagen abkühlen können.
Pomologie und Volkspark
Pomologie und Volkspark gelten als die »Grüne Lunge« Reutlingens. Die idyllische Parkanlage, die 1984 zur Landesgartenschau neu gestaltet worden ist, bietet das eine oder andere schattige Plätzchen, etwa zum Picknicken. Kinder können sich an den Wasserspielen auf den Spielplätzen in beiden Teilen der großen Parkanlage erfrischen. Dazu lädt auch die Wasserachse im Volkspark, die größte Brunnenanlage der Stadt, ein. Aber diese beinhaltet kein Trinkwasser.
Stadtgarten und Planie
Den meisten Schatten findet man im Reutlinger Stadtzentrum wohl in der Planie und dem angrenzenden Stadtgarten. Etliche Kastanien und Linden säumen die Allee, die fast komplett im Schatten liegt und viele Sitzgelegenheiten bietet. Nahtlos weiter geht es mit den schattigen Ruheoasen im Park mit einem kleinen Weiher in der Mitte der Grünanlage.
Echaz-Uferpfad mit Kneipp-Anlage
Barfuß durchs kalte Wasser – das ist an der Reutlinger Echaz an mehreren Stellen möglich. Seit neuestem auch im jüngst angelegten Kneipp-Bereich hinter dem Lederstraßen-Parkhaus: ein Segen für überhitzte Körper und gleichzeitig Balsam für müde Füße. Der Uferpfad selbst bietet viel Schatten samt Sitzbänken zum Verweilen. Immer wieder gibt es Zugänge zum klaren Wasser - den größten im Bürgerpark an der Stadthalle. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft rät jedoch vom Baden und Planschen im Reutlinger Flussteil generell ab - und das nicht nur, weil im Gewässer Fäkalien und Chemikalien mitschwimmen können. Die Echaz sieht harmlos aus, hat aber ihre Tücken.
Wasserspiel im Bürgerpark
Vor allem für Kinder ein feuchtfröhliches Paradies: Das Wasserspiel mit seinen tanzenden Fontänen im Bürgerpark hat sich vor allem an heißen Sommertagen als Publikumsmagnet etabliert. Spektakulär sind die Wasserfontänen durch farbige Lichtspiele auch in der Dämmerung und am Abend. Beim Planschen muss sich niemand Sorgen vor Keimen machen. Die Wasserspiele werden laut Stadtverwaltung täglich von einer externen Firma auf ihren Chlorgehalt und die Funktionsweise der automatischen Reinigungsanlage kontrolliert. Zudem werde alle vier Wochen eine chemische und mikrobiologische Untersuchung durch die Netze BW durchgeführt.
Trinkbrunnen und Trinkwasserspender
Bei der Hitze ist es wichtig, ausreichend zu trinken. In der Reutlinger Altstadt kann man an mehreren Standorten kostenlos Trinkwasser zapfen. Es gibt barrierefreie Trinkwassersäulen am Albtorplatz und bei der Skate-Anlage im Bürgerpark. Zudem gibt es mit einem blauen Symbol ausgewiesene Trinkbrunnen auf dem Marktplatz und an der Nikolaikirche. Auch in Stadtbezirken stehen Trinkbrunnen: der Marktbrunnen in Gönningen, der Rathausbrunnen in Mittelstadt, der Mittlere Brunnen in Ohmenhausen und der Brunnen in der Ermstal-/Württemberger Straße in Rommelsbach.
Gönninger Seen
Ein sehr beliebtes Ziel an heißen Tagen sind die Gönninger Seen. Der vordere Teil mit großem See und Liegewiese dient der Bevölkerung als Erholungsgebiet. Auch wenn viele Menschen darin baden, sind die Gönninger Seen jedoch nicht als Badegewässer ausgewiesen, wird auf der Webseite der Gemeinde Gönningen hingewiesen. Sprich: Baden wird zwar nicht sanktioniert, es gibt aber keinen Bademeister, keine Toiletten und keine Haftung.
Wasenwald
Wenn sich die versiegelten Flächen der Stadt aufheizen, finden Reutlinger wohltuende Kühle im Wasenwald. Im Schatten der dichten Bäume kann man die Hitze hinter sich lassen. Die Temperaturunterschiede zwischen Wald und Stadt können mehrere Celsius-Grade betragen - das ist direkt zu spüren. Im Naherholungsgebiet vor den Toren der Stadt findet man zudem viel Wasser – den Breitenbach samt See, weitere kleine Gewässer sowie die Schlattwiesenseen.
Marienkirche
Ein (Geheim-)Tipp für alle, die es draußen nicht mehr aushalten, ist die Marienkirche. Die mächtigen Mauern des gotischen Bauwerks halten die Hitze draußen. Die hohen Decken sorgen dafür, dass sich die Raumtemperatur nur sehr langsam erhöht. Wer eintritt, spürt sofort die angenehme Kühle und kann nebenbei ein Meisterwerk der Reutlinger Geschichte bestaunen. Ein schlechtes Gewissen muss man dabei nicht haben: Evangelische und katholische Kirchen bieten im Landkreis generell ihre Gotteshäuser als Zufluchtsorte bei Hitze an. (GEA)
»Kühle Karte« für den Landkreis Reutlingen
Das Gesundheitsamt des Landkreises Reutlingen hat mit Unterstützung von Städten und Gemeinden sowie der Evangelischen und Katholischen Landeskirche Baden-Württemberg eine »Kühle Karte« gestaltet. Diese ist seit Anfang Juli auf der Webseite des Landkreises Reutlingen online einsehbar und zeigt den Bürgern Trinkwasserbrunnen sowie frei zugängliche kühle Aufenthaltsmöglichkeiten im Landkreis.
Insgesamt sind 400 kühle Orte und 15 öffentliche Trinkwasserbrunnen im Landkreis aufgeführt. Zu den kühlen Aufenthaltsmöglichkeiten gehören verschattete Sitzplätze draußen im Grünen, zum Beispiel. in Parks, bei Spielplätzen und Friedhöfen und bei Oberflächengewässern sowie kühle Räumlichkeiten, wie in Kirchengebäuden, Bibliotheken und Museen. (GEA)









