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Willkommen im Leben: Wie Reutlingen frischgebackenen Eltern hilft

Die Stadt Reutlingen hat für frischgebackene Eltern ein Paket mit vielen Informationen geschnürt. Ehrenamtliche betreuen das Projekt im zehnten Jahr

Oberbürgermeister Thomas Keck (rechts) begrüßt die kleine Valentina persönlich als Neubürgerin von Altenburg. Gudrun Kalka (rech
Oberbürgermeister Thomas Keck (rechts) begrüßt die kleine Valentina persönlich als Neubürgerin von Altenburg. Gudrun Kalka (rechts) überreicht den Eltern Anastasia und Stefan Dieze mit Töchterchen Paulina eine Mappe mit Infomaterial. FOTO: MEYER
Oberbürgermeister Thomas Keck (rechts) begrüßt die kleine Valentina persönlich als Neubürgerin von Altenburg. Gudrun Kalka (rechts) überreicht den Eltern Anastasia und Stefan Dieze mit Töchterchen Paulina eine Mappe mit Infomaterial. FOTO: MEYER

REUTLINGEN. Wenn ein Kind geboren wird, dann nimmt nicht nur das Wunder des Lebens Anlauf sich zu entfalten. Es geht auch gleich mit dem Behördenkram los. In Reutlingen allerdings auf eine nette Art: Die frischgebackene Familie bekommt, so sie denn will, Besuch einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Projekts »Willkommen im Leben« (derzeit sind dort nur Frauen engagiert). Die Besucherin kommt nicht mit Myrrhe und Weihrauch, aber mit einer Mappe voller Informationen über Beratungs-, Betreuungs- und Bildungsangebote.

Auch kleine Geschenke, ein T-Shirt für das Baby und ein Gutschein der Stadtbibliothek für eine Lesetasche, sind darin enthalten. Vor allem aber jede Menge Wissenswertes für junge Familien. In einem persönlichen Gespräch erläutert die Ehrenamtliche, wo es Unterstützung und Hilfen für Eltern gibt, welche Experten kontaktiert werden können. »Für uns war das sehr hilfreich«, sagt Anastasia Dieze (31), deren zweites Töchterchen Valentina am 31. August 2019 zur Welt gekommen ist. Sie und ihr Mann Stefan Dieze leben mit den Kindern in Altenburg und waren die 7 500. Familie, die in den vergangenen zehn Jahren besucht worden waren.

28 Ehrenamtliche

Aktuell sind 28 Frauen ehrenamtlich im Projekt engagiert. »Sie machen acht, neun Besuche im Monat«, erklärt die hauptamtliche Projektleiterin Gudrun Kalka. In Reutlingen werden etwa 100 Kinder im Monat geboren, aber nicht alle wünschen Besuch und eine Willkommensmappe. Eine Terminankündigung kommt zusammen mit einem Gratulationsschreiben des Oberbürgermeisters etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt. Aus Anlass des Jubiläums schaute OB Thomas Keck gestern selbst bei den Diezes vorbei. Er lobte das niederschwellige Angebot als eine »tolle Sache«, die die Stadt gerne unterstütze.

Nach den Worten von Gudrun Kalka nehmen viele Eltern das Angebot gerne an. »Sie freuen sich über den Kontakt seitens der Stadtverwaltung und kommen auch nach dem Besuch mit themenbezogenen Fragen auf uns zu. Die Anfragen werden jeweils an die zuständige Stelle weitergeleitet.« Bei Bedarf vermitteln die Mitarbeiter des Projekts gezielt Ansprechpartner.

Die Begrüßungsmappe für das Kind liest sich wie ein Adressbuch für alle Fälle. Neben den verschiedenen Ämtern der Stadtverwaltung sind ärztliche Notfallnummern und Kinderärzte aufgelistet, Beratungsstellen für Eltern und Alleinerziehende, für Eltern mit einem behinderten Kind, für Fragen der Ernährung und Erziehung, für materielle Hilfen und vieles mehr. (GEA)