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Aktuell Tarifrunde

Wenn Lehrer nicht mehr verdienen: Warnstreiks in Reutlingen und Tübingen möglich

Lehrermangel
Die GEW schlägt eine bessere Bezahlung für angehende Lehrer vor und eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze für das Lehramt. Foto: Sebastian Gollnow/DPA
Die GEW schlägt eine bessere Bezahlung für angehende Lehrer vor und eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze für das Lehramt.
Foto: Sebastian Gollnow/DPA

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Die Bildungsgewerkschaft GEW ist zusammen mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in die Länder-Tarifrunde gestartet. Wenn es nicht zu einer Einigung am Verhandlungstisch kommt, ist im Herbst auch in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen mit Warnstreiks und Unterrichtsausfällen zu rechnen.

»Die Sparpolitik der Landesregierung mit den fehlenden Studienplätzen hat in Baden-Württemberg den Lehrkräftemangel verschärft. Ausbaden müssen es neben den Eltern und Schülerinnen und Schülern die Lehrkräfte, die jeden Tag jonglieren, um wenigstens den Pflichtunterricht einigermaßen zu sichern. Angesichts der Inflation brauchen wir einen Tarifabschluss, der nicht nur die Löcher im Geldbeutel der Beschäftigten stopft, sondern auch deutlich zeigt, dass es sich lohnt, einen pädagogischen Beruf zu ergreifen«, sagte Matthias Gruner, Kreisvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

10,5 Prozent mehr Gehalt gefordert

In der Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei den Ländern fordern die Gewerkschaften 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. »Die 2,8 Prozent Entgelterhöhung beim letzten Abschluss bedeuteten angesichts der großen Inflation einen massiven Reallohnverlust. Wir orientieren uns dabei auch am Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen (TVöD) im Frühjahr 2023«, erklärt Manfred Schechinger, Arbeitnehmervertreter im GEW-Kreis Reutlingen/Tübingen. Außerdem kämpfen die Gewerkschaften für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte, um deren Gehälter und Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind am 26. Oktober, 2. und 3. November sowie am 7. bis 9. Dezember in Potsdam. (eg)