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Wegen Gaskrise: GWG Reutlingen dreht Heiztemperatur runter

Wegen der drohenden Energiekrise setzt die Wohnungsgesellschaft Reutlingen (GWG) nach und nach Maßnahmen zur Energieeinsparung um.

GWG-Mieter sollen beim Sparen helfen.  FOTO: DITTRICH/DPA
GWG-Mieter sollen beim Sparen helfen. Foto: dpa-tmn
GWG-Mieter sollen beim Sparen helfen.
Foto: dpa-tmn

REUTLINGEN. Wegen der drohenden Energiekrise setzt die Wohnungsgesellschaft Reutlingen (GWG) nach und nach Maßnahmen zur Energieeinsparung um und passt die Vorauszahlungen der Mieter an. Wegen der hohen Gaspreise erwartet die GWG eine voraussichtliche Verdreifachung der Kosten für Heizung und Warmwasser.

Um dem entgegenzuwirken, passt das Unternehmen sowohl die Heizkurven als auch die Heizzeiten entsprechend an. Die Umstellung der Heiztemperatur soll nach Unternehmensangaben bereits erfolgt sein, sodass vor Beginn der Heizperiode alle Zentralheizungen auf eine Raumsolltemperatur von 20 Grad am Tag und 17 Grad in der Nacht abgesenkt werden.

Außerdem werden in den kommenden Wochen die Vorauszahlungen angepasst. In einem Mieterschreiben betonte die Wohnungsgesellschaft, das Unternehmen wolle mit diesem Schritt »als verantwortungsvoller Vermieter dazu betragen, Gas einzusparen und die Mieterinnen und Mieter vor späteren Nachzahlungen in beträchtlicher Höhe zu schützen«.

Durch die Nachtabsenkungen würden bis zu sieben Prozent des Heizaufwandes eingespart. »Wir nehmen die aktuelle Lage sehr ernst und prüfen weiterhin Möglichkeiten der Einsparung und Optimierungsmaßnahmen für den Betrieb und unsere Anlagen«, so GWG-Geschäftsführer Ralf Güthert. »Dennoch geht der Appell an die Mieterinnen und Mieter, selbst Energie einzusparen.«

Das größte Blockheizkraftwerk der HBG Reutlingen in Orschel-Hagen bevorratet rund 500 000 Liter Öl.  FOTO: GWG
Das größte Blockheizkraftwerk der HBG Reutlingen in Orschel-Hagen bevorratet rund 500 000 Liter Öl. FOTO: GWG
Das größte Blockheizkraftwerk der HBG Reutlingen in Orschel-Hagen bevorratet rund 500 000 Liter Öl. FOTO: GWG

Derzeit bevorrate die HBG Reutlingen rund 1,3 Millionen Liter Öl. Dies reicht je nach Anlagengröße aus, um bis zu zehn Wochen die vernetzten Haushalte mit Energie zu versorgen. Dabei könnte die größte Anlage in Orschel-Hagen drei Wochen Heizperiode überbrücken. Der Zeitraum könne sich durch einen sparsamen Energieverbrauch der Haushalte verlängern. Im Falle eines akuten Versorgungsmangels plant die GWG Reutlingen, dass Anlagen, welche nicht mit Öl betrieben werden können, die Kunden so lange wie möglich notversorgen.

Weiter soll geprüft werden, inwieweit die Vorlauftemperatur in den jeweiligen Fernwärme-Kraftwerken absenkbar ist. Im Orschel-Hagener Netz sei das mit einer Senkung von vier Grad während des Sommerbetriebs bereits geschehen.

Die GWG Reutlingen besitzt mehr als 11.000 Wohneinheiten in Reutlingen und Umgebung und sorgt mit 240 Heizanlagen, sechs Blockheizkraftwerken sowie Fotovoltaikanlagen für eine Versorgung mit Wärme und Energie. (eg)