REUTLINGEN. Voriges Jahr hat Thomas Keck seine Schwörtagsrede coronabedingt in Richtung Videokamera gesprochen – für die Online-Übertragung auf der städtischen Homepage. Dieses Jahr, am Sonntag, 17. Juli, können die Reutlinger ihren Oberbürgermeister wieder live erleben, sofern sie zum Schwörtagszeremoniell in den Schulhof des Friedrich-List-Gymnasiums kommen. Es beginnt gegen 11.30 Uhr und umfasst neben Rede und Schwur des Oberbürgermeisters das Fahnenflaigen (siehe Artikel oben), schmucke Uniformträger der Stadtgarde, diverse musikalische Beiträge sowie Böllerschüsse der Reutlinger Schützengilde.
Turmbläser eröffnen den Schwörsonntag um 9.40 Uhr, um 10 Uhr beginnt in der Marienkirche ein ökumenischer Gottesdienst, den Dekan Marcus Keinath, Pfarrerin Sabine Großhennig (beide evangelisch) und Pfarrer Roland Knäbler (katholisch) gemeinsam zelebrieren.
Gegen 11.10 Uhr ziehen Honoratioren und Mitwirkende dann Stadtfähnchen schwingend über den Marktplatz in Richtung Friedrich-List-Gymnasium und freuen sich über möglichst viele frohgemute Bürger, die den »Straßenrand« säumen und ihnen zuwinken.
Insider haben sich unterdessen im ehemaligen Schwörhof vorm Listgymnasium die nicht für die lokale Prominenz reservierten Schattenplätze bereits wieder gesichert – zumindest, wenn die Sonne scheint, und davon ist laut Susanne Merkl, der stellvertretenden Kulturamtsleiterin, zu rechnen: Sie hatte vor der gestrigen Programm-Pressekonferenz im Heimatmuseum die Wetterprognose für den 17. Juli schon einmal gecheckt.
Für Ritter und Ritterdamen
Für die Livemusik sorgen beim »normalen« Schwörtagszeremoniell, wie es nun wieder vorgesehen ist, traditionell die Stadtkapelle, der Liederkranz mit seinem jungen Chor »Chooorisma« und die Schulchöre des Listgymnasiums. Im Mensahof gibt es von 11.30 bis 14.30 Uhr ein buntes, offensichtlich gendergerechtes Programm für »kleine Ritter und Ritterdamen« (!), während auf der Hauptbühne ab 12.30 Uhr ein Nachmittagsprogramm für die etwas bis viel Älteren läuft, das einmal mehr von Steffi Renz moderiert wird.
Als Mitwirkende sind, wie Kulturamtsmitarbeiterin Bianca Faißt referierte, die Volkstanzgruppe des Betzinger Albvereins, der Hohner-Handharmonika- und Akkordeon-Club (HHC), der Tanzsportclub Dancing Shoes und – mit Ausschnitten aus dem aktuellen Programm – Schauspieler des Naturtheaters angekündigt.
Eingeleitet wird das Schwörtagswochenende bereits am Freitagabend, 15. Juli, mit einem Vortrag des Tübinger Historikers Professor Dr. Ewald Frie über »Die bedrohte Stadt« (19 Uhr im Rathaus-Foyer) – telefonische Anmeldung hierfür ist erforderlich unter 07121 303-2876.
Am Samstagabend, 16. Juli, spielt im Schwörhof ab 18 Uhr die Stadtkapelle, gefolgt von drei Musikern, die unter dem Namen Joe Späth & Band, mit einem – so der Programmflyer – »immer aufs Publikum zugeschnittenen Programm« für eine volle Tanzfläche und gute Stimmung sorgen wollen.
An allen drei Tagen – von Freitag- bis Sonntagabend – erwartet die Besucher eines flankierenden Mittelaltermarkts im Volkspark ein mutmaßlich buntes Treiben. Interssierte ab 16 Jahre zahlen Eintritt, Erwachsene, die kostümiert – im Mittelaltersprech: gewandet – aufschlagen, bekommen einen Rabatt. (GEA)