REUTLINGEN. Der dritte Tag des Festivals »Kultur vom Rande 2022 – Alles wieder in Bewegung« nimmt am Samstag, 25. Juni, dieses Motto wörtlich. Gastspiele an verschiedenen Orten in der Stadtmitte bringen kurze Präsentationen mit Tanz und Musik. Los geht es um 11.30 Uhr an der Marienkirche mit dem Duo der Compañía Danza Mobile Sevilla mit dem amüsanten Tanzstück einer »Puppe«. »Baby Doll – La mirada de la muñeca«, der Blick der Puppe zeigt in artistischer Weise, wie zwei Menschen sich ganz unterschiedlich in ihrer Bewegung aufeinander einstellen können. Dabei kann man in diesem kurzen Tanzstück sogar noch etwas über die Rolle von Mann und Frau »lernen«. Das Spiel wiederholt sich um 16 und 17 Uhr auf dem Marktplatz.
Ab 11 Uhr probt das Maskentheater und bis 14.30 Uhr werden sie immer wieder beim Straßenkehren, beim Touristen fotografieren oder auch als verliebtes Paar zu sehen sein. Für Kurzentschlossene gibt es noch die Gelegenheit zum Mitmachen. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Echaz-Hafen. Auch an der experimentellen Kunstaktion mit dem Kulturpark Nord (Habila) als Hafen-Art im Echaz-Hafen kann man sich beteiligen. Mit Hammer, Pinsel, Schere, Stoff, Holz und Farbe entstehen zwischen 14 bis 18 Uhr originelle Skulpturen, ein aktiver Spaß für alle Beteiligten.
Ein weiteres Highlight auf der Straße bilden die Szenen aus der Musiktheater-Aufführung »Die schöne Lau«. Musikstudierende aus Trossingen und Mitglieder der Lebenshilfe Tuttlingen haben in einem Projekt bunte Szenen zu dieser Geschichte der Wasserfrau gefunden. Zu selbst gespielter Musik wird diese heitere Geschichte »Bis die Lau das Lachen lernt« zu einem Spektakel mit Hofstaat und schwäbischer Wirtschaft entwickelt. Die Aufführungen finden um 15 und 17 Uhr bei der Nikolaikirche statt.
Kampf mit dem Drachen
Nach einer Begrüßung durch die »Gruppe 360°« der Evangelischen Hochschule Campus Reutlingen mit dreidimensionalen Eindrücken »Virtuell barrierefrei« vom Festival um 18.30 Uhr schließt sich im Echaz-Hafen ein Märchentheater an. Das Theater Ramba-Zamba aus Berlin bringt zum Finale des Festivals ein Märchen mit doppeltem Boden. Eigentlich geht es um den Kampf mit einem Drachen, der die Stadt bedroht, die durch Ritter Lanzelot gerettet wird. Doch die Belohnung bleibt aus. Das politische Ergebnis zeigt sich, die Leute wollen lieber mit der »Bedrohung« leben. Auf den endgültigen Schluss darf man gespannt sein. (eg)