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Warum das Tübinger Tor in Reutlingen ein Gerüst bekommt

Reutlingens Wahrzeichen, das Tübinger Tor, bekommt ein Gerüst. Foto: Stadt Reutlingen
Reutlingens Wahrzeichen, das Tübinger Tor, bekommt ein Gerüst.
Foto: Stadt Reutlingen

REUTLINGEN. Eigentlich war der Beginn der Sanierungsarbeiten am Tübinger Tor laut Reutlinger Stadtverwaltung erst für den Spätsommer vorgesehen. Doch während der Planung stellte sich heraus: Die so genannte Biberschwanz-Doppeldeckung ist so stark beschädigt, dass einzelne Ziegel abrutschen und Passantinnen und Passanten gefährden könnten. Deshalb komme das Gerüst schon jetzt, das teilt die Statdverwaltung in einer Pressemitteilung mit.

Das Tübinger Tor ist in der jüngeren Vergangenheit mehrfach umgebaut und renoviert worden, heißt es in der Mitteilung weiter. In den 1940er und 1980er Jahren diente es der Stadtverwaltung nach einem Umbau als Versammlungsraum. Dazwischen, in den 1960er Jahren, nutzte eine Studentenverbindung die Räumlichkeiten. Zuletzt wurde 2007 die Fassade samt Fachwerkaufsatz saniert. Dabei fiel den Fachleuten vom städtischen Gebäudemanagement auf, dass in nicht allzu ferner Zukunft Reparaturen am Tragwerk des Dachs durchzuführen sein dürften. Es weise mittlerweile erhebliche Beschädigungen und Verformungen auf.

Gerüst wird vorraussichtlich bis Frühjahr 2022 bleiben

Obwohl die Arbeiten am Tragwerk derzeit noch im Planungsstadium sind, müsse das Fassadengerüst bereits jetzt aufgestellt werden, um Passantinnen und Passanten zu schützen, so die Stadtverwaltung. Zugleich sei das Gerüst aber auch hilfreich für die aufwendigen Planungen, die für die Maßnahmen zum Substanzerhalt und zur statischen Ertüchtigung erforderlich sind.

Ab Spätsommer ist geplant, dass sich Fachleute um die Tragstruktur des Fachwerkaufsatzes und um das Dachtragwerk des Turms kümmern. Beide weisen Verformungen auf, so die Stadtverwaltung. Um weiteren Beschädigungen an der historischen Substanz entgegenzuwirken, müsse das in verschiedenen Umbauphasen veränderte hölzerne Tragsystem wieder auf die ursprüngliche Konstruktion zurückgeführt werden. Dabei muss das Gebäudemanagement in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege vorgehen. Das Gerüst wird laut Stadt voraussichtlich bis zum Frühjahr 2022 stehen bleiben. Das Tübinger Tor entstand im Jahr 1235 als Teil der Stadtmauer, im Jahr 1330 erhielt es seinen Fachwerkaufsatz. Das Reutlinger Wahrzeichen war einst eines von insgesamt sieben Stadttoren und ist 36 Meter hoch. Sein einziges erhaltenes Pendant ist das Gartentor. (pm)