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Warnstreiks am Dienstag im Omnibusverkehr - Reutlingen und Tübingen betroffen

Warnstreik
»Warnstreik!« steht auf einem Schild. Foto: Friso Gentsch
»Warnstreik!« steht auf einem Schild.
Foto: Friso Gentsch

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Nachdem in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die rund 9.000 Fahrerinnen und Fahrer der privaten Omnibusunternehmen in Baden-Württemberg mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) am 9. Mai in Sindelfingen kein Ergebnis erreicht wurde, ruft Verdi am Dienstag, 16. Mai, landesweit zu Warnstreiks auf.

Die Gewerkschaft rechnet mit über 800 Streikenden, zumeist Fahrerinnen und Fahrer, bei rund 25 Betrieben. Betroffen sind unter anderem die Stadtverkehre in Reutlingen, Schwäbisch-Hall, Göppingen, Heidenheim, Waiblingen, Ludwigsburg, Backnang, Bietigheim-Bissingen und teilweise in Karlsruhe, Geislingen, Böblingen und Plochingen. Außerdem der Stadtverkehr in Tübingen - TüBus verkündet auf der Webseite, dass von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss gestreikt wird. Sowie auch der Überlandverkehr im Großraum Stuttgart, im Großraum Karlsruhe, im Raum Schwäbisch Hall und im Raum Reutlingen/Tübingen.

In Reutlingen sind auch die Linien der FES /Freie evangelische Schule) und die Schnellbuslinie eXpresso betroffen.

Der Schienenersatzverkehr zwischen Stuttgart-Bad Cannstatt und Waiblingen wird laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) nicht betroffen sein. Zwischen dem 12. Mai und dem 9. Juni setzt die DB auf dieser Strecke Busse ein. Wegen umfangreicher Bauarbeiten für den Bau des digitalen Bahnknotens rund um Stuttgart fahren in dieser Zeit dort keine Züge.

»Bedauern, dass sich Tarifrunde in Pfingstferien zieht«

Jan Bleckert, Verdi Verhandlungsführer, sagt dazu: »Wir bedauern, dass sich die Tarifrunde jetzt in die Pfingstferien zieht. Wir waren letzte Woche bereit, zu anständigen Bedingungen abzuschließen. Die Arbeitgeber leider nur in Ansätzen. Deshalb werden wir den Druck nun deutlich erhöhen. Angesichts explodierender Preise haben die Fahrerinnen und Fahrer keine Zeit und Geduld für langes Taktieren.«

Die Arbeitgeber wollen die Gehälter bei einer Laufzeit von 24 Monaten insgesamt nur um 8,5 Prozent erhöhen. Zusätzlich soll es eine Inflationsprämie von insgesamt 3.000 Euro geben. Die Tarifkommission von ver.di hatte dies als »unzureichend« abgelehnt. »Allein im privaten Omnibusgewerbe im Land fehlen bis 2030 mehrere Tausend Fahrerinnen und Fahrer. Glauben die Arbeitgeber im Ernst, mit Einstiegsgehältern von weit unter 3.000 Euro im Monat bei gleichzeitig unattraktiven Arbeitszeiten, die Fachkräftelücke schließen zu können«, so Bleckert.

Verdi fordert eine Erhöhung des monatlichen Entgelts um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildenden-Vergütungen von mindestens 250 Euro im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht endete am 30. April. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 20. Mai verabredet. (pm)