REUTLINGEN. Als gestern Abend bereits um 20 Minuten vor 18 Uhr, also fast eineinhalb Stunden vor Veranstaltungsbeginn, 300 Menschen auf die Öffnung der Stadthalle warteten, war klar, dass die Massen zum GEA-Podium und zum Kandidaten-Check für die Reutlinger Oberbürgermeisterwahl strömen werden.
40 Minuten später, um 18.20 Uhr, mussten die Stadthallentüren geschlossen werden. Das Sicherheitspersonal hatte innerhalb weniger Minuten fast 1 200 Besucher gezählt. Und damit waren alle Plätze im großen Saal belegt. Annähernd 250 Besucher, die noch draußen standen, mussten warten, bis gegen 19 Uhr das Foyer geöffnet wurde. Dort konnten sie immerhin mithören, was auf dem GEA-Podium gesprochen wurde.
Erste Analyse
Einer der fünf OB-Kandidaten, die sich und ihr Programm dem gespannten Publikum präsentierten, dürfte mit ziemlicher Sicherheit Barbara Bosch im Amt beerben. Es sei denn, es gehen noch weitere Bewerber um den Oberbürgermeisterposten ins Rennen, wenn es am 3. Februar im ersten Wahlgang keinen Sieger gibt und am 24. Februar ein zweiter Wahlgang notwendig wird. Diejenigen, die bislang ihren Hut in den Ring geworfen haben, standen gestern Redakteuren des Reutlinger General-Anzeigers und dem Publikum Rede und Antwort.
Für ein entspanntes Entree in eine mehr als dreistündige Veranstaltung sorgte zunächst Dominik Kuhn, alias Dodokay. Das Reutlinger Multitalent – er arbeitet als Produzent, Regisseur, Sprachkünstler, Komiker, Musiker und Übersetzer – hatte einen GEA-exklusiven Videoclip mitgebracht, in dem Angela Merkel, Donald Trump, Papst Franziskus, Günther Oettinger, Wladimir Putin oder Queen Elisabeth zu Wort kamen. Wie die hohen Damen und Herren in breitem Schwäbisch, das ihnen Dominik Kuhn in den Mund gelegt hatte, über das höchste Amt, das die Achalmstadt zu vergeben hat, parlierten, sorgte für laute Lacher und war gelungene Ouvertüre für ein spannendes Wahlpodium, das wie geplant bis kurz nach 22 Uhr dauerte.
Begrüßt wurden Dr. Christian Schneider (CDU), Thomas Keck (SPD), Cindy Holmberg (Die Grünen), Andreas Zimmermann (Die Partei) und Dr. Carl-Gustav Kalbfell (FDP) von Roland Hauser. »Die Karten werden bei dieser Wahl völlig neu gemischt«, sagte der GEA-Lokalchef an die Adresse des Publikums, das mitnichten Kulisse dieser Veranstaltung, sondern in Wahrheit Hauptperson war: »Denn ihretwegen machen Verlag und Redaktion dieses Podium, um Ihnen für die Wahl am 3. Februar Entscheidungshilfe zu leisten.« Dann übergab Roland Hauser das Wort an Alexander Rabe, Chef vom Dienst des Reutlinger General-Anzeigers.
Die Reihenfolge, in der die Kandidaten die Bühne betraten, war nicht per Los ermittelt worden, sondern resultierte aus dem Eingang ihrer Bewerbungen. Christian Schneider war der Erste, der auf einem ganz besonderen Stuhl Platz nehmen durfte: auf dem Original-Stuhl, auf dem der Rathauschef oder die Rathauschefin im großen Sitzungssaal des Ratsgebäudes die Gemeinderatssitzungen leitet. Nach einer Kurzvorstellung und drei Fragen, mit denen Alexander Rabe die Schlagfertigkeit der Kandidaten einem ersten Check unterzog, folgten kurz nach halb acht die mit Spannung erwarteten Themenrunden. Dabei ging es um Wohnen und Arbeiten, Verkehr und Mobilität und (Nacht-)Leben in Reutlingen. Gisela Sämann, stellvertretende Chefredakteurin und Leiterin der GEA-Regionalressorts sowie Roland Hauser hatten 30 Fragen vorbereitet, mit denen sie den Kandidaten auf den Zahn fühlten. 90 Sekunden hatten sie jeweils Zeit für die Antwort.
Wie sich die OB-Bewerber schlugen und welche Fragen das Publikum stellte, lesen Sie am morgigen Donnerstag im Reutlinger General-Anzeiger. Schon heute können Sie sich auf www.gea.de/videos und der GEA-Facebook-Seite ein Video dieser Veranstaltung anschauen.
Darauf ist auch eine erste Analyse dieser Veranstaltung zu sehen. Das Gespräch führten GEA-Lokalredakteur Hans Jörg Conzelmann und »Bürgermeistermacher« Bernd Hinderer mit Online-Redakteur Kaya Eggenberger direkt im Anschluss an das Wahlpodium. Seit gestern Abend gibt es auf der GEA-Homepage auch eine Zusammenfassung des gestrigen Abends. (GEA)