REUTLINGEN. Obwohl die meisten Corona-Beschränkungen in Baden-Württemberg ausgelaufen sind, wird das Reutlinger Stadtfest um zwei Jahre verschoben. Wie das Stadtmarketing mitteilte, ist es für viele Vereine, die traditionell das Stadtfest ausrichten, nach zwei Jahren Pandemie »derzeit nicht möglich, das Fest zu organisieren«.
Das Stadtfestkomitee hat deshalb in Abstimmung mit der Stadt Reutlingen und der Stadtmarketing und Tourismus Reutlingen GmbH entschieden, den Vereinen Raum zu geben, sich neu aufzustellen und das Stadtfest turnusgemäß auf das Wochenende des 21. und 22. Juni 2024 zu verschieben.
2018 letztmals stattgefunden
Ursprünglich hätte das Reutlinger Stadtfest, das letztmals im Jahr 2018 stattgefunden hat, am 24. und 25. Juni steigen sollen. Das hatten die Veranstalter Mitte März so mitgeteilt. Das Stadtfestkomitee hat nun anders entschieden. Das Stadtfestkomitee besteht aus Vertretern von Reutlinger Vereinen, die im Rahmen des Komitees die Interessen aller Vereine im Hinblick auf die Organisation und Konzeption des Reutlinger Stadtfestes einbringen.
»Traditionell wird das Stadtfest von Reutlingens Vereinen getragen«, schreibt das Stadtmarketing, »ihr Engagement und ihre vielfältigen Angebote machen das Fest zu einem besonderen Erlebnis.«
Die Begeisterung über die Absage habe sich in Grenzen gehalten, sagt Tobias Buss, Vorstand Geschäftsführung der TSG Reutlingen. Es sei eine »ernüchternde Nachricht« gewesen. Zum einen, weil die Möglichkeit entfalle, den Verein und seine Abteilungen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Viel wichtiger sei allerdings der finanzielle Aspekt. »Die beteiligten Abteilungen generieren beim Stadtfest einen erheblichen Teil ihres Finanzbedarfs eines Jahres.« Die Absage sei auch deshalb »ein Schlag ins Gesicht«.
Vorbereitungen angelaufen
Die Beteiligten der TSG hatten sich jedenfalls darüber gefreut, beim Stadtfest aktiv zu sein. "Während der Pandemie sind die Teams, die die großen Veranstaltungen bislang geschultert haben, ein wenig eingerostet, weil es keine Events mehr gab.
Jetzt wäre Gelegenheit gewesen, dass sich die Teams wieder einspielen und formieren." Mindestens drei TSG-Abteilungen hatten ihre Teilnahme am Stadtfest bereits signalisiert und hatten sich auch darauf eingestellt, dass es stattfindet. Längst sind erste Vorbereitungen angelaufen. "Wir haben bei der TSG die personelle Infrastruktur." Auch beim verkaufsoffenen Sonntag vor wenigen Tagen sei die TSG präsent gewesen.
Dass sich kleinere Vereine seit Jahren damit schwertun, genügend Ehrenamtliche zu finden, die ein Stadtfest stemmen, weiß Tobias Buss. Die Rückmeldungen der Vereine an das Reutlinger Stadtmarketing waren offensichtlich »nicht ausreichend«.
Trotzdem wäre aus Sicht von Tobias Buss ein Plan B oder Plan C umsetzbar gewesen. »Das Stadtfest hätte vielleicht in abgespeckter Form oder mit weiteren Partnern stattfinden können. Die komplette Absage war jedenfalls aus unserer Sicht die Schlechteste aller Optionen.« (pm/GEA)