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Trotz Corona: Gute Situation im Elektro-Handwerk in Reutlingen

Trotz Zukunftschancen ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse bei Elektrikern rückläufig

Wenn es um effiziente Energieverwendung geht, sind Elektriker die richtigen Ansprechpartner. FOTO: DPA
FOTO: DPA Foto: dpa-tmn
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REUTLINGEN/PFULLINGEN. Unter Einhaltung der coronabedingten Abstands- und Hygieneregeln hat vor wenigen Tagen die Mitgliederversammlung der Elektroinnung Reutlingen in der Pfullinger Gaststätte »Südbahnhof« stattgefunden. Dabei zeigte sich, dass Innungs-Obermeister Rüdiger Hofmann (Reutlingen) das Elektro-Handwerk nicht als Verlierer der Pandemie sieht. Zumal volle Auftragsbücher diesbezüglich eine klare Sprache sprechen. Außerdem war die Branche während des Lockdowns als systemrelevant eingestuft worden.

Dessen ungeachtet plagt die Elektriker die Sorge, dass auch sie auf längere Sicht mit wirtschaftlichen Einschränkungen konfrontiert werden. Im Besonderen gilt dies für Kunden aus der Industrie. Aber auch im öffentlichen Bereich rechnen die Elektriker mit einer rückläufigen Nachfrage, nachdem als Folge der Corona-Pandemie die Einnahmen der öffentlichen Hand stark zurückgehen. Stabile Umsätze erwarten die Betriebe weiterhin aus dem Wohnungsbau aufgrund der hohen Neubau- und Renovierungstätigkeit. Den Wohnungsbau sieht der Geschäftsführer der Reutlinger Kreishandwerkerschaft, Ewald Heinzelmann, weiterhin als starke Stütze der Bau- und Ausbauhandwerke sowie der Elektriker. Der Markt wird durch attraktive Förderprogramme bei energetischen Maßnahmen zusätzlich gestützt.

Die Innung bemüht sich seit Jahren um die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung. Trotzdem ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse wie auch die der Schüler an der einjährigen Berufsfachschule zurückgegangen. Als eine der Hauptursachen wird der Ausfall des Präsenzunterrichts an den allgemeinbildenden Schulen gesehen. Viele Schulabgänger, heißt es, hätten aus diesem Grund noch keine Entscheidung für einen Ausbildungsberuf beziehungsweise die weitere schulische Ausbildung getroffen. Das Elektrohandwerk böte Jugendlichen »beste berufliche Zukunftschancen«.

Obermeister Rüdiger Hofmann appelliert an die Betriebe, aktiv um Berufsnachwuchs zu werben. Umgekehrt appelliert er an Jugendliche, Eltern und Entscheidungsträger, eine Ausbildung im Elektrohandwerk in Betracht zu ziehen. (eg)