REUTLINGEN/TÜBINGEN. Für viele Autofahrer beginnt der September mit einer bösen Überraschung an der Tankstelle. Die Spritpreise sind über Nacht bundesweit in die Höhe geschnellt - auch in Reutlingen und Tübingen. Dass Kraftstoff teurer wird, war nach Auslaufen des Tankrabatts klar - fraglich war nur, wie stark und schnell. Nun haben Autofahrer Gewissheit: Nach einer ersten Einschätzung des ADAC kostete Superbenzin der Sorte E10 im bundesweiten Durchschnitt etwa 25 Cent mehr als am Vortag. Beim Diesel gab es ein Plus von etwa 10 Cent.
Tübingen günstiger als Reutlingen
In der Region Neckar-Alb sind die Spritpreise ebenfalls deutlich gestiegen. In Reutlingen kostete ein Liter Super E10 laut Vergleichsportal clever-tanken.de heute im Schnitt 1,93 Euro. Das sind 16 Cent mehr als am Vortag. Für einen Liter Diesel mussten Autofahrer 2,24 Euro hinlegen, was eine Steigerung um 11 Cent bedeutet. Etwas günstiger als in Reutlingen kann man derzeit in Tübingen tanken, doch auch hier machte sich der Wegfall der Steuersenkung bemerkbar. Der Preis für einen Liter E10 stieg in der Unistadt um 13 Cent auf 1,87 Euro, der für Diesel um 6 Cent auf 2,16 Euro.
Wie teuer Kraftstoff in Reutlingen und Tübingen im bundesweiten Vergleich ist, wird sich erst morgen zeigen. Eine Auswertung der Spritpreise in den 100 größten Städten Deutschlands ergab allerdings: Hierzulande war die Sorte Super E10 bis gestern vergleichsweise günstig. Mit 1,76 Euro pro Liter lag Reutlingen auf Platz 29, Tübingen schaffte es mit 1,74 Euro sogar auf Rang 12. Das gegenteilige Ergebnis lieferte der Blick auf die Dieselpreise. 2,10 Euro pro Liter bedeutete Platz 66 für Tübingen, Reutlingen landete mit 2,13 Euro auf Rang 94 von 100.
Entspannung nicht in Sicht
Eine Entspannung bei den Spritkosten ist derzeit nicht in Sicht. Laut ADAC könnte der Preis für E10 durch die Aufhebung der Steuersenkung um 35 Cent steigen, für Diesel um 17 Cent. Allerdings waren die Preise in den vergangenen zwei Wochen bereits deutlich in die Höhe gegangen. Außerdem haben auch Tankstellenbetreiber bis Mittwoch noch zum gesenkten Steuersatz eingekauft und könnten Benzin und Diesel daher zunächst weiter günstiger abgeben. Bis die Aufhebung des Tankrabatts voll auf die Kunden durchschlägt, werde es also noch etwas dauern.
Wer beim Tanken ein paar Dinge beachtet, kann mehrere Cent pro Liter sparen. »Wir haben herausgefunden, dass Tanken morgens zwischen sieben und acht Uhr am teuersten ist«, sagt ADAC-Sprecher Andreas dem GEA. Fahrer sollten Tankstellen eher zwischen 18 und 19 Uhr oder zwischen 20 und 22 Uhr ansteuern. »Dann ist der Sprit im Durchschnitt am billigsten.« Freie Tankstellen sind laut ADAC billiger als Markentankstellen, am teuersten sei Kraftstoff an Autobahnen. (GEA/dpa)