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Tag der offenen Moschee: Welle der Gastfreundschaft

Internationale Islamische Gemeinschaft klärt über Grundlagen des Islam auf

Gebetsraum der Internationalen Islamischen Gesellschaft. FOTO: SPIESS
Gebetsraum der Internationalen Islamischen Gesellschaft. FOTO: SPIESS
Gebetsraum der Internationalen Islamischen Gesellschaft. FOTO: SPIESS

REUTLINGEN. Nicht nur für Deutsche, für Muslime ist der 3. Oktober ebenfalls ein besonderes Datum: Seit 1997 feiert die islamische Religionsgemeinschaft bundesweit den Tag der offenen Moschee. Auch die Internationale Islamische Gemeinschaft lud gestern in ihr Gebetszentrum, um über ihre Glaubensgemeinschaft in Reutlingen zu informieren.

Wer zum ersten Mal den etwas versteckten Hinterhof in der Sankt-Leonhard-Straße 28/1 betritt, käme nie auf die Idee, hier das Gebetszentrum einer islamischen Glaubensgemeinschaft zu vermuten. Denn von außen hat die Moschee wenig Einladendes an sich. Doch sobald man eingetreten ist, empfangen einen helle, großzügige und tipptop renovierte Räume, und die Gäste werden von einer Welle der Gastfreundschaft eingenommen: Man bekommt Informationen über die seit 2001 bestehende sunnitische Glaubensgemeinschaft, wird durch die Gebets- und Schulungsräume geführt und bekommt Kaffee, Pfefferminztee sowie süße und salzige Köstlichkeiten gereicht.

Rund 60 Mitglieder hat die ausschließlich in Reutlingen aktive Glaubensgemeinschaft, deren Mitglieder vor allem aus Nordafrika, aber auch aus der Türkei, Ghana und anderen afrikanischen Staaten stammen. Wie in den Jahren zuvor geht es den Mitgliedern am Tag der offenen Moschee darum, Vorurteile gegenüber dem Islam abzubauen, Fragen zu beantworten und Missverständnisse auszuräumen. »Wir machen keine Politik«, so Vorstandsmitglied Fathi Majdouba aus Tunesien: Es gehe vor allem darum, sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen. Auch Nicht-Muslime und Familien, die noch nie hier waren, seien willkommen und werden von ihm und seinen Vorstandskollegen persönlich begrüßt.

Besonders wichtig ist ihm, darüber aufzuklären, dass die Grundlage des Islam Frieden sei und er keineswegs Menschen zwangsbekehren wolle: »Wir sind froh, wenn jemand Interesse zeigt«. Das Hauptanliegen der Gemeinde bestehe darin, den Menschen jenen friedliebenden und toleranten Islam näherzubringen, der zu Zeiten des Religionsstifters Mohammed (570–632) gelehrt und praktiziert wurde.

Durch Spendenaktionen, Betreuung von Flüchtlingen und Schulungen für Kinder und Erwachsene in den eigenen Räumlichkeiten versucht die Gemeinde auch selbst aktiv zu werden und durch die Beteiligung an städtischen Aktionen wie der Interkulturellen Woche soll ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Rassismus gesetzt werden.

Dass Gewaltfreiheit und friedvolles Handeln mit Gastfreundschaft anfängt, ist in der Internationalen Islamischen Gemeinschaft spürbar. (GEA)