REUTLINGEN. Die Stuckateure in der Region profitieren von der guten Baukonjunktur. Für das Jahr 2020 rechnen sie mit einem deutlichen Anstieg – sowohl bei der Neubautätigkeit als auch der Modernisierung und Renovierung. Bei der Mitgliederversammlung der Innung wurde deutlich, dass auch bei den Stuckateuren die Digitalisierung Einzug hält. Auf der Tagesordnung standen auch die turnus-mäßigen Wahlen des Innungsvorstandes. Neuer Obermeister ist jetzt der Pfullinger Stephan Ebinger.
Die Innungsbetriebe im Landkreis Reutlingen sind mit ihrer wirtschaftlichen Situation zufrieden. Stuckateure sind gefragte Fachleute. Ihre Tätigkeit besteht schon seit Langem nicht nur in der Verschönerung der Gebäude durch unterschiedliche Putze. Sie sind vor allem auch für die Dämmung zuständig und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu Energieeinsparung bei Wohngebäuden, aber auch im öffentlichen Bereich und im Gewerbebau.
Fachkräfte fehlen
Mit der wirtschaftlichen Entwicklung des letzten Jahres sind die Betriebe sehr zufrieden. Auch die Prognosen für 2020 sind optimistisch: Die Stuckateure gehen von einem deutlichen Zuwachs aus. Aufgrund des Klimapakets der Bundesregierung rechnen sie mit einer zusätzlichen Belebung des Geschäfts. Die Dämmung von Wänden ist eine der energetischen Einzelmaßnahmen, die seit Jahresbeginn steuerlich gefördert wird. Diese ergänzt eine bestehende Fördermaßnahme der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Über deren Programm »Energieeffizient Sanieren« gibt es bereits jetzt Kredite und Investitionszuschüsse, unter anderem für die Wärmedämmung von Wänden oder auch von Geschossdecken.
Hemmschuh der Branche ist wie in vielen anderen Handwerksbereichen auch der Mangel an Fachkräften und Nachwuchs. Die Ausbildungszahlen sind seit Jahren auf relativ niederem Stand stabil. Aktuell werden in der Region 19 junge Stuckateurinnen und Stuckateure ausgebildet. Der Bedarf ist allerdings deutlich höher.
Die Branche befindet sich im Wandel. Seit Jahren arbeiten die Stuckateure an der Maschinenunterstützung für einzelne Arbeitsvorgänge. Jetzt kommt die Digitalisierung dazu. Ein Beispiel ist die digitale Raumerfassung, die zeitaufwendiges Ausmessen erspart.
Bei den Neuwahlen gab es diesmal erhebliche Veränderungen im Vorstand und einen kleinen Generationenwechsel. Der bisherige Obermeister Thomas Kimmerle aus Reutlingen stellte sich nicht mehr zur Wahl. Er stand insgesamt 23 Jahre an der Spitze der Innung und wurde von seinen Kollegen zum Ehrenobermeister gewählt.
Seine Nachfolge tritt der Pfullinger Stephan Ebinger an, der die einstimmige Unterstützung der Mitglieder erhielt. Sein Stellvertreter bleibt Markus Hummel aus Engstingen, zum weiteren Stellvertreter wurde Thomas Leisingen aus Pliezhausen gewählt. Dem bisherigen Innungsvorstand haben bereits angehört: Michael Jäger (Dettingen), Harry Luik (Reutlingen), Timo Müller (Reutlingen) und Andreas Stotz (St. Johann).
Neu in den Vorstand der Stuckateursinnung gewählt wurden Achim Astfalk (Gomaringen), Fred Mack (Pfullingen), Peter Salzer (Kusterdingen) und Tom Schweizer (Metzingen). Kassenprüfer sind wie bisher Eberhard Hihn (Walddorfhäslach) und Jochen Mayer (Riederich). (GEA)