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Aktuell Hochwasserschutz

Starkregen: Eher wenige Feuerwehreinsätze in Sondelfingen

Torsten Müller stellte im Sondelfinger Rat die neue »Infrastrukturanpassung SER« vor

Blitz leuchtet zwischen den Wolken am Himmel
Ein Blitz leuchtet zwischen den Wolken am Himmel. Foto: Lino Mirgeler/Archiv
Ein Blitz leuchtet zwischen den Wolken am Himmel. Foto: Lino Mirgeler/Archiv

REUTLINGEN-SONDELFINGEN. In Sondelfingen gebe es nach den Worten von Torsten Müller wohl »eine besonders gute Bauweise«, so der Mitarbeiter der Stadtentwässerung Reutlingen (SER) jüngst im Bezirksgemeinderat des Reutlinger Teilorts. Der Grund für diese Bemerkung? »In Sondelfingen gibt es bei Starkregen verhältnismäßig wenige Feuerwehreinsätze im Vergleich zu anderen Gemeinden im Reutlinger Stadtgebiet«, so Müller. Vorgestellt hat der Fachgebietsleiter für Gewässer und Hochwasserschutz während der Ratssitzung die »Infrastrukturanpassung SER infolge des Klimawandels«.

Dabei erläuterte Müller einmal mehr bei seiner Tour durch die Bezirksgemeinden das Starkregenrisikomanagement, bei dem durch Befliegung des gesamten Stadtgebiets eine Starkregengefahrenkarte entsteht. »Wir arbeiten dabei 35 Teileinzugsgebiete ab, bei Sondelfingen sind wir gerade in der Beauftragung.«

Land fördert die Karten

Der Vorteil dieses Vorgehens: Das Land fördert die Erstellung solcher Karten mit bis zu 70 Prozent der entstehenden Kosten. Ende 2023 sollen die Ergebnisse dieser Karte für Sondelfingen fertig sein und im Bezirksgemeinderat vorgestellt werden. Doch damit nicht genug: »Bis Ende 2026 wollen wir zu einem Handlungskonzept kommen«, betonte Torsten Müller. Daraus werden »viele und hohe Investitionskosten entstehen, die vor allem in bauliche Maßnahmen fließen«. Aber: »Die sind alternativlos.«

Eva Meinhardt-Müller (aLSo) freute sich über vergangene Maßnahmen: »Dank der Politik unserer Vorgänger sind wir mit Regenüberlaufbecken so gut ausgestattet, dass wir bei Starkregen bisher gut davongekommen sind.« Dennoch seien weitere Änderungen an Gewässern geplant, wie Müller auf Anfrage von Matthias Wais (CDU) erläuterte: »Wir haben ein Gewässerentwicklungskonzept, bei dem allerdings die Flächenverfügbarkeit neben den hohen Investitionen das Hauptproblem ist.« Beim Reichenbach etwa auf Sondelfinger Gemarkung haben die SER laut Bezirksbürgermeister Mike Schenk (FWV) das alte Betonbachbett in Richtung Ortsausgang im Blick, eine Renaturierung sei zumindest schon mal angedacht. Müller betonte, dass der Fischereiverein sich zudem stark für das Gewässer engagiere. Schlussendlich bedankte sich Schultes Mike Schenk »für die sehr gute Präsentation« von Torsten Müller. Fazit des Ortsvorstehers: »Es ist doch auch einmal positiv, über den Kanaldeckel hinauszuschauen«.  Schließlich sei wichtig, »dass  jeder weiß, wo die Gefahren für Starkregenereignisse liegen«. (nol)