REUTLINGEN. Der Mann, der unlängst in der GEA-Lokalredaktion anrief, klang euphorisch. »Endlich«, ließ er wissen, könne auch er mal einen Fahndungserfolg melden. Wurde aber auch Zeit – denn von Anbeginn der Serie sei er eifrig mit dabei, wenn das Reutlinger Stadtarchiv unbekannte Bildinhalte publiziert und darauf hofft, dass findige Foto-Detektive für Aufklärung sorgen.
Nun, besagter Anrufer lag tatsächlich goldrichtig mit seinem Tipp, dass es sich beim »Anwesen aus dem Jahr 1956« um die Steinenbergstraße 74 handelt. Gratulation! Und ein herzliches Dankeschön – insbesondere von Stadtarchivar Roland Brühl, der die Recherchearbeit aller Hinweisgeber sehr zu schätzen weiß. Deshalb ist es ihm auch wichtig, zu betonen, dass er liebend gerne jedem Foto-Fahnder eine persönliche Rückmeldung geben würde. Allein: Aus personellen Gründen ist dies unmöglich. »Das würde unsere Kapazitäten sprengen.«
Mithin ist es also keine Stoffeligkeit, wenn Brühl und Kollegen von Re-Mails absehen. Ihr Schweigen ist – auch wenn man sich’s vielleicht anders wünschen würde – den Umständen geschuldet. Weswegen das Archiv um Verständnis bittet.
Gleichzeitig teilt es mit, dass die Trefferquote beim zurückliegenden Fahndungsaufruf magerer ausgefallen ist, als üblich. Immerhin konnten aber doch drei von sechs Aufnahmen identifiziert werden. Folgende Motive wurden erkannt: die bereits erwähnte Steinenbergstraße 74, die Konradin-Kreutzer-Straße 19 und das Jugendheim der evangelischen Gemeinschaft in der Kaiserstraße 30.
Damit ist die Zahl der von GEA-Foto-Detektiven aus ihrer Anonymität befreiten Lichtbilder wieder ein kleines bisschen gestiegen. Mittlerweile sind es nämlich über 150 Aufnahmen, die von ortskundigen Spürnasen erkannt und exakt benannt wurden: eine beachtliche Leistung!
Weitere Rätsel-Bilder
Und heute? Wird GEA-Fotodetektiven wieder das Kunststück gelingen, einige oder womöglich alle der publizierten Fahndungsfotos zu identifizieren? Roland Brühl und seine Kollegen hoffen’s und weisen darauf hin, dass es auf der Homepage des Stadtarchivs viele weitere Rätsel-Bilder gibt; dass hier aber auch bereits enträtselte Motive angeschaut werden können. Außerdem warten in den Schaukästen des Reutlinger Rathauses zusätzliche unbekannte Fotos darauf, dass ihre Geheimnisse von Betrachtern gelüftet werden. Kurz: Es gibt noch viel zu tun, damit nachfolgende Generationen von historischen Lichtbildern profitieren können. (GEA)