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Aktuell Überwachung

Stadt stellt Blitzer-Anhänger beim Klinikum am Steinenberg auf

Der Blitzer-Anhänger steht in Fahrrichtung hoch zum Klinikum an der Ecke Steinenbergstraße/Negelerstraße.
Der Blitzer-Anhänger steht in Fahrrichtung hoch zum Klinikum an der Ecke Steinenbergstraße/Negelerstraße. Foto: Stephan Zenke
Der Blitzer-Anhänger steht in Fahrrichtung hoch zum Klinikum an der Ecke Steinenbergstraße/Negelerstraße.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. Am Mittwochnachmittag hat das Ordnungsamt der Stadt Reutlingen einen dunkelgrauen Blitzer-Anhänger beim Klinikum am Steinenberg in der dortigen Tempo-30-Zone aufgestellt. Der schwarze »Enforcement-Trailer« steht an der Steinenbergstraße in Fahrtrichtung bergauf direkt an der Einfahrt in die Negelerstraße. Die Kameras und Rotlichtblitzer des Anhängers können den Verkehr in beiden Fahrrichtungen erfassen. Die Anlage ist scharf geschaltet, und soll fünf Tage lang an diesem Standort arbeiten.

Schon immer hat die Stadt an der Steinenbergstraße regelmäßig die Geschwindigkeit kontrolliert, und zwar meistens den bergab fahrenden Verkehr. Bislang standen die Blitzer mal verborgen hinter einer Mauer an der Sackgasse Metzstraße, manchmal auch in der Hecke des angrenzenden Parks. In beiden Fällen haben sich viele Autofahrer gefragt, was das soll. Selbst ein Fahrradfahrer kommt bergab auf mehr als die erlaubten 30 Kilometer pro Stunde. Wozu also jetzt der Einsatz des über 200.000 Euro teuren High-Tech-Gerätes? 

Die Kameras des Anhängers blicken nach vorne und hinten.
Die Kameras des Anhängers blicken nach vorne und hinten. Foto: Stephan Zenke
Die Kameras des Anhängers blicken nach vorne und hinten.
Foto: Stephan Zenke

»Beschwerden von Anwohnern«

»Im Bereich des Kreiskrankenhauses herrscht ein intensiver Fußgängerverkehr und es gab schon Beschwerden von Anwohnern«, sagt Albert Keppler als Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Reutlingen. Ausfahrende Notarzt- und Rettungswagen seien zu ihrer Sicherheit »darauf angewiesen, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung eingehalten wird«. Insgesamt gesehen sind, so Keppler, zu schnelle Autos und der damit verbundene Lärm in der Steinenbergstraße »Gegenstand von Bürgerbeschwerden«. Unmittelbar nach dem Aufstellen des Anhängers »haben uns schon ein paar Leute gelobt«. 

Hat sich vielleicht irgendwer im Klinikum am Steinenberg das Mehr an Überwachung gewünscht? »Von unserer Seite aus ist keine Aktivität erfolgt«, winkt Eckard Zieker als Pressesprecher der Kreiskliniken Reutlingen GmbH ab. Ihm seien weder Beschwerden von Mitarbeitern noch von Anwohnern über Raser auf der Steinenbergstraße bekannt. Die Nachricht vom neuen Blitzer überrascht ihn. »Mir ist nicht aufgefallen, dass dort gerast wird. Zumal ohnehin oft ein Rückstau bergab ist«, sagt Zieker. Diplomatisch enthält sich der Öffentlichkeitsarbeiter jeder weiteren Bewertung des Vorgangs: »Wir verhalten uns dazu neutral.«

»Kein Unfallschwerpunkt«

Auf die Frage, ob es sich bei Standort des Blitzer-Anhängers um eine besonders gefährliche Ecke handelt, gibt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Reutlingen eine klare Antwort: »Das ist kein Unfallschwerpunkt. In den vergangenen Jahren gab es dort zwischen drei und fünf Unfällen pro Jahr. Unfälle unterschiedlichster Art - beim Abbiegen, gestürzte Radfahrer oder beim Einfahren in die Straße«, sagt Pressesprecher Martin Raff dem GEA. (GEA)