REUTLINGEN. Die Stadt Reutlingen arbeitet an der Modernisierung ihrer Verwaltungsabläufe und setzt dabei sowohl auf neue Passfoto-Technik als auch auf erweiterte Online-Dienste.
Seit dem 1. Mai 2025 gelten bundesweit verbindliche Vorgaben für biometrische Passfotos. Fotos für Ausweisdokumente dürfen seither nur noch in Behörden oder in zertifizierten Fotostudios erstellt und digital an die Passbehörde übermittelt werden. Die Regelung soll die Sicherheit erhöhen und den Antragsprozess weiter digitalisieren.
In Reutlingen stehen den Bürgern dafür moderne PointID-Geräte zur Verfügung. Die Foto-Terminals (PointID-Geräte) sind im Bürgeramt, in der Außenstelle Orschel-Hagen, in den Bezirksämtern sowie in der Ausländerbehörde installiert und ermöglichen die direkte Erstellung biometrischer Aufnahmen während des Behördengangs. Die Gebühr für das digitale Lichtbild beträgt bundesweit einheitlich 6 Euro. Für Kleinkinder eignen sich die Geräte nicht; hier empfiehlt die Stadt weiterhin den Besuch eines zertifizierten Fotografen.
Passfotos können auch sonst weiterhin bei einem zertifizierten Fotostudio im Fotoverbund Ringfoto, bei E-Passtransfer oder in dm-Drogeriemärkten erstellt werden. Die Bilder werden digital und sicher an die Passbehörde übermittelt. Bürger erhalten einen QR-Code, über den die Behörde das Foto beim Termin abrufen und in den Antrag integrieren kann. Nicht mehr zulässig sind Passbilder in Papierform, digitale Selbstaufnahmen, etwa aus Passbild-Apps oder von Mobilgeräten. Sie erfüllen die gesetzlichen Vorgaben nicht.
Die digitale Erfassung biometrischer Daten ist in Reutlingen kein Neuland: Bereits 2015 führte das Bürgeramt entsprechende Self-Service-Terminals ein. Mit den neuen Geräten und den aktualisierten Foto-Standards modernisiert die Stadt ihr Serviceangebot weiter, bringt die Dienstleistung in die Stadtbezirke und stärkt die Sicherheit im Ausweiswesen.
Leistungen online beantragen
Parallel erweitert die Stadt ihr Angebot an vollständig digitalen Verwaltungsprozessen. Viele Leistungen können inzwischen bequem online beantragt und bezahlt werden, vorausgesetzt ist meist ein Behördenkonto mit aktivierter eID-Funktion. Zu den digitalen Services zählen unter anderem die elektronische Wohnsitzanmeldung, die Abmeldung ins Ausland, Meldebescheinigungen, Melderegisterauskünfte, die Beantragung von Führungszeugnissen sowie der Elterngeldantrag. Zudem können Fundsachen online aufgerufen werden. Alle erfassten Fundsachen sind aufgelistet und können recherchiert werden. Gefundene Schlüssel sind mit einem Foto hinterlegt.
Auch das Standesamt bietet digitale Leistungen an, darunter die Online-Bestellung von Personenstandsurkunden, die Reservierung eines Eheschließungstermins und ganz neu die Online-Anmeldung zur Eheschließung. Die Prüfung der Identität erfolgt dabei in einem Videoachat mit der WebID Solutions GmbH per PC, Tablet oder Smartphone. Zudem stehen weitere Antragsverfahren, wie beispielsweise die Beantragung eines Ehefähigkeitszeugnisses, mit der BundID zur Verfügung. Mit diesen Angeboten baut die Stadt nach eigener Darstellung ihre digitalen Servicewege für die Bürger konsequent aus. (eg)

