REUTLINGEN/TÜBINGEN. Autofahrer müssen für Benzin und Diesel derzeit tief in die Tasche greifen. Alleine der Blick auf die großen leuchtenden Preistafeln schmerzt. Gestern mehr denn jemals zuvor. Erstmals sind die Spritpreise im bundesweiten Tagesschnitt über zwei Euro pro Liter gestiegen, meldet der ADAC heute. Demnach kostete Superbenzin der Sorte E10 2,008 Euro je Liter, bei Diesel waren es 2,032 Euro. Etwas günstiger war Kraftstoff in Reutlingen, etwas teurer in Tübingen.
Reutlingen im Städtevergleich im Mittelfeld
Für einen Liter E10 waren an Reutlinger Tankstellen im Schnitt 2,007 Euro fällig, vor einer Woche waren es noch 1,839 Euro, vor einem Monat 1,724 Euro. Laut Portal clever-tanken.de belegt Reutlingen im Vergleich der 100 größten Städte Deutschlands Platz 56. Etwas besser steht die Stadt bei den Preisen für Diesel da. Durchschnittlich 2,026 Euro pro Liter bedeuteten Rang 33 im Ranking. Der Anstieg ist aber auch in dieser Kategorie extrem. 1,752 Euro kostete ein Liter vor einer Woche, 1,647 Euro vor einem Monat.
Anstieg des Dieselpreises in Reutlingen. Screenshot: clever-tanken.de
Überdurchschnittliche Preise in Tübingen
Überdurchschnittlich viel mussten Kunden an Tübinger Tankstellen hinblättern. Mit 2,036 Euro pro Liter E10 landete die Unistadt bundesweit auf Platz 85. Vor einer Woche kostete die gleiche Menge noch 1,878 Euro, vor einem Monat noch 1,726 Euro. Bei den Preisen für Diesel belegte Tübingen mit 2,050 Euro pro Liter Rang 74. 1,831 Euro pro Liter waren vor einer Woche fällig, 1,693 Euro vor einem Monat.
Anstieg des Dieselpreises in Tübingen. Screenshot: clever-tanken.de
Diesel teurer als Benzin
Was der Blick auf die Preise zeigt: Seit einigen Tagen ist Diesel teurer als Benzin. »Das ist sehr selten«, sagte ADAC-Kraftstoffmarktexperte Jürgen Albrecht der Deutschen Presse-Agentur. Denn Diesel werde deutlich weniger besteuert und normalerweise werde der Preisabstand zum Superbenzin im März sogar wieder größer. Aber seit vergangener Woche sei die Nachfrage nach Heizöl plötzlich stark gestiegen, weil viele Hausbesitzer Lieferprobleme fürchten und sich mit Blick auf den nächsten Winter trotz der hohen Preise jetzt eindecken.
Haupttreiber des bisherigen Anstiegs an der Zapfsäule waren die Ölpreise, die im Zuge des Konflikts in der Ukraine nach oben schossen. Der momentan starke Dollar verstärkt den Effekt der steigenden Ölpreise noch einmal, da Öl in Dollar gehandelt wird und deutsche Käufer in Euro bezahlen. Dass derzeit so extreme Spritpreis-Rekorde erreicht werden, liegt auch daran, dass der Effekt durch den Krieg in der Ukraine auf bereits erreichte Rekordniveaus der vergangenen Monate aufsetzt.
So sparen Sie beim Tanken
Eine Entspannung bei den Spritpreisen ist derzeit nicht in Sicht. Wer ein paar Dinge beachtet, kann beim Tanken trotzdem etwas sparen. »Wir haben herausgefunden, dass Tanken morgens zwischen sieben und acht Uhr am teuersten ist«, sagt ADAC-Sprecher Andreas dem GEA. Fahrer sollten Tankstellen eher zwischen 18 und 19 Uhr oder zwischen 20 und 22 Uhr ansteuern. »Dann ist der Sprit im Durchschnitt am billigsten.« Freie Tankstellen sind laut ADAC billiger als Markentankstellen, am teuersten sei Kraftstoff an Autobahnen. (GEA/dpa)