REUTLINGEN-BETZINGEN. 122 Spielplätze muss die Stadt regelmäßig pflegen, allein zwölf davon in Betzingen. Jährlich reicht das Geld für fünf Grundsanierungen. Der Spielplatz in der Stauffenberg-straße wurde jetzt für 175.000 Euro generalüberholt. Nimmt man den frisch gerichteten Bolzplatz nebenan dazu, dann beträgt die Investitionssumme der Stadt eine Viertelmillion Euro. Dafür können Kinder und Eltern etwas erwarten: Zwischen Leyrenbach und der Straße erstreckt sich ein Gelände, das »naturnah und bewegungsintensiv« ist, freuen sich die Mitarbeiter des Amts für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt.
Der alte Spielplatz war in die Jahre gekommen, es mussten immer wieder Geräte repariert und ausgetauscht werden. Der ehemalige Lauf des Leyrenbachs mit Wasserspiel war schon lange verschüttet worden, eine Grundsanierung der Fläche mit neuen Geräten, neuer Wegeführung und Belagsarbeiten stand an. Der Spielplatz liegt am Rand der Wohnbebauung und hat eine Fläche von rund 3 600 Quadratmeter.
Ein schöner Platz: Wer hier spielt, erahnt die Ruhe, die durch die angrenzenden Ackerflächen, großen Bäume und den temporär wasserführenden Leyrenbach verstärkt wird.
Die Planung übernahm ein Nürtinger Landschaftsarchitekt. Begonnen wurde Anfang September 2018, die letzten Vegetationsarbeiten dauerten bis ins Frühjahr. Heraus kam ein Spielplatz »für unterschiedliche Altersgruppen«, heißt es vonseiten der Stadt. Er werde sehr gut angenommen, sagen die städtischen Mitarbeiter Andrea Sliwka und Georg Frey. Sliwka ist froh, dass der Platz gerichtet ist – vieles stammte aus den 70er-Jahren und war nicht mehr verkehrssicher. So wurde der Bolzplatz mit Kunstrasen fit gemacht, so dass er wetterunabhängig bespielbar ist. Zusätzlich installierte die Stadt ein Ballfangnetz. Eine robuste Tischtennisplatte zwischen Bolzplatz und Spielplatz war bereits vorhanden.
»Der Mensch will in der Natur spielen«, sagt Sliwka. Die Natur soll zum Spielen animieren und das Gruppenbewusstsein fördern. Deshalb habe man hier keinen »gerätedominierten Platz« gebaut. Allerdings auch keinen mit Holz: Die Geräte sollen bei hoher Beanspruchung Jahre halten, deshalb wird Kunststoff und Metall eingesetzt.
Daraus lässt sich einiges machen. Etwa das Klettergerüst mit seinem Hochsitz »Wespennest«, das über ein Netz aus Kunststoffseilen erreichbar ist. Ein Schwebeband ist die abgeschwächte Version der Slackline. Und der »Monkey Jibe« dürfte der Renner werden: Ein Gleichgewichtsgerät, dessen Verwendung ans Windsurfen erinnert.
Gänzlich natürlich geht’s freilich im künstlichen Bachlauf zu, der von einer Spielplatzpumpe in den Leyrenbach führt. Es gibt diverse Granitpflaster, einen Matschbereich und viel Sand, in dem die Kinder nach Herzenslust spielen können. Der Platz ist von der Stauffenbergstraße in zwei Eingängen zugänglich. (co)