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Spendenmarathon in Reutlingen: »Tolle Aktion mit langem Atem«

Nach zwei virtuellen Läufen wieder jetzt wieder in der Realität: Beim 22. Reutlinger Spendenmarathon brachten 601 Teilnehmer 16.169 Euro ein.

Auf die Plätze: Der Regen konnte die gute Laune der Läufer nicht trüben.  FOTOS: SPIESS
Auf die Plätze: Der Regen konnte die gute Laune der Läufer nicht trüben. FOTOS: SPIESS
Auf die Plätze: Der Regen konnte die gute Laune der Läufer nicht trüben. FOTOS: SPIESS

REUTLINGEN. Nach zwei Jahren virtueller Spendenläufe gab es am Samstag auf der Rennwiese neben der Jahn-Turnhalle wieder einen realen Spendenmarathon: Wie die Jahre zuvor floss pro Läuferin und Läufer mit jeder Runde ein Euro in die Kasse des Spendenparlaments. Am Ende nahmen trotz Regenwetters mit 601 Läufern zwar weniger als vor der Pandemie teil, aber die Aktion brachte dennoch insgesamt eine beachtliche Summe von 16 169 Euro an Spenden ein.

Erstmals übernahm Thomas Keck die Schirmherrschaft und lobte den Spendenmarathon vor Ort »als tolle Aktion mit einem langen Atem«. Es sei sehr honorig, dass »es eine Gruppe gibt, die das über so lange Zeit am Laufen hält«, sagte der Oberbürgermeister, bevor er gemeinsam mit der Präsidentin des Spendenparlaments, Barbara Dürr, und Clown Clip das Startzeichen gab. Tatsächlich hat sich der vom Reutlinger Spendenparlament organisierte Marathon inzwischen zu einer festen Größe im Sportkalender der Achalmstadt entwickelt. Selbst das regnerische Wetter konnte viele spendenwillige Läufer und Läuferinnen nicht davon abhalten, am Samstagvormittag auf der Rennwiese zusammenzukommen.

Dabei war die Ausgangslage in diesem Jahr alles andere als einfach: Nach zwei Jahren Pandemie, in denen jeweils nur ein virtueller Spendenlauf stattfinden konnte, hielten sich viele potenzielle Läufer aus Vorsicht vor Ansteckung noch zurück. Außerdem haben einige ihr Spendenkontingent bereits für Geflüchtete aus der Ukraine ausgeschöpft und viele der bisherigen Sponsoren müssen wegen der drastisch steigenden Energiekosten, der Inflation und der Unsicherheit des Krieges zusätzlich sparen. Umso erfreulicher, dass sich trotzdem so viele Läufer und Spendenwillige beteiligten und letztendlich wieder ein erklecklicher Betrag zusammenkam.

Insgesamt waren 601 Läuferinnen und Läufer am Start, die zusammen 6 945 Runden liefen. Da für jede gelaufene Runde ein Euro gespendet wurde, spülte der Marathon insgesamt 16 169 Euro in die Kassen des Spendenparlaments. Neben dem Mentorenkreis des Spendenmarathons und befreundeten Unternehmen wie Villforth, MyStorage, Fair Energie, Step4, Escrima, Günther Baumann GmbH, GWG und die Physiotherapie van Rossenberg (insgesamt 7 500 Euro) spendeten auch die St. Wolfgang Schule (500 Euro) und die Kindertagesstätte (1 800 Euro), die die Gruppe mit den meisten Teilnehmern stellte. Wie jedes Jahr war der Spendenmarathon eine Veranstaltung für alle Generationen, für Jung und Alt, Deutsche und Flüchtlinge, Behinderte und Nicht-Behinderte. Der Villforth-Mitarbeiter Shiar Ibrahim schaffte mit 100 die meisten Runden, Elisabeth Falkenroth war mit 79 Jahren (vier Runden) die älteste Teilnehmerin und Ivo Lindemann mit hervorragenden 70 Runden der Sportlichste unter den Teilnehmern mit Handicap.

»Wir sind froh, dass wir den Spendenmarathon in gewohnter Form durchführen konnten«, freute sich Christiane Koester-Wagner, die stellvertretende Vorsitzende des Spendenparlaments am Rande der Aktion, »und angesichts der Einschränkungen sind wir mit der Resonanz sehr zufrieden.« (GEA)

 

SEIT 1999 IM KAMPF GEGEN ARMUT UND AUSGRENZUNG

Spendenmarathon von Anfang an die größte Einnahmequelle

Seit 1999 widmet sich das Reutlinger Spendenparlament der Bekämpfung von gesellschaftlicher Ausgrenzung, Armut und Isolation und unterstützt unter anderen Flüchtlinge und hilfebedürftige Frauen. Mehr als 800 000 Euro hat der 125 Parlamentsmitglieder starke Verein in diesen 23 Jahren über Mitgliederbeiträge, Geld- und Sachspenden von Einzelpersonen und Unternehmen sowie über den Spendenmarathon eingesammelt und konnte damit insgesamt über 270 soziale Projekte unterstützen. Dabei war von Anfang an der Spendenmarathon die größte Einnahmequelle. (jüsp)