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Schwan stirbt nach Hunde-Attacke im Reutlinger Wasenwald

Ein Schwan wird im Reutlinger Wasenwald von einem freilaufenden Hund getötet. Ramona Frey, die versucht hat das Tier aufzupäppeln, kritisiert: »Das ist kein Einzelfall.«

Am Sonntagmorgen lag der Schwan tot in seinem Käfig.
Am Sonntagmorgen lag der Schwan tot in seinem Käfig. Foto: Privat
Am Sonntagmorgen lag der Schwan tot in seinem Käfig.
Foto: Privat

REUTLINGEN. Der Reutlinger Wasenwald ist ein beliebter Aufenthaltsort für Spaziergänger, Jogger und Menschen, die ihre Hunde Gassi führen. Weil an den Seen und Tümpeln Schwäne beheimatet sind, gilt im ganzen Markwasengebiet Leinenpflicht. Die wird jedoch häufig missachtet, sagte der zuständige Jagdpächter Matthias Bögel dem GEA als zwei Schwanenpaare insgesamt sechs Küken zur Welt gebracht hatten. Welche Folgen das haben kann, wurde am vergangenen Donnerstag wieder durch einen tragischen Zwischenfall deutlich.

Halter und Hund machten sich aus dem Staub

Gegen 16.30 Uhr wurde der Reutlinger Polizei ein verletzter Schwan gemeldet, der von einem freilaufenden Hung gebissen wurde, sagte Pressesprecher Martin Raff dem GEA. Ein Familienvater, der mit seinen zwei Kindern unterwegs war, hatte den Notruf gewählt. Als die Polizei am Breitenbachsee auf der Jungviehweide eintraf, waren Halter und Hund nicht mehr anwesend, so Raff. Die Beamten informierten daraufhin Jagdpächter Bögel. Doch der weilte zu diesem Zeitpunkt im Urlaub und bat deshalb Felix Wiedemann darum, sich um das Tier zu kümmern.

»Der Schwan konnte seinen Fuß nicht mehr bewegen. Als wir ihn uns näher angeschaut haben, fielen uns dann auch Bissspuren auf«, sagte Wiedemann. Er betreibt in der Nähe einen Bau- und Gartenservice und sich hat zusammen mit seiner Freundin Ramona Frey schon öfter um Tiere aus dem Wasenwald gekümmert. Zuletzt zogen sie Frischlinge groß, die keine Eltern mehr hatten und versorgten ein Reh, das von einem Hund gebissen wurde. Und jetzt also einen Schwan.

Hier sollte der verletzte Schwan wieder aufgepäppelt werden.
Hier sollte der verletzte Schwan wieder aufgepäppelt werden. Foto: Privat
Hier sollte der verletzte Schwan wieder aufgepäppelt werden.
Foto: Privat

Nachdem sie das Tier in ihre Obhut genommen hatten, versuchten sie zunächst das Vogelschutzzentrum in Mössingen zu erreichen. Die haben ihn jedoch einschläfern wollen, sagte Frey und ergänzte: »Dafür ging es dem Schwan aber noch zu gut, deshalb haben wir uns in Absprache mit dem Jagdpächter dafür entschieden, es da zu behalten.« Ein Tierarzt, der sich mit Geflügel auskennt, stellte ihnen Antibiotika und Schmerzmittel zur Verfügung. Außerdem wurde die Wunde täglich mit Kochsalzlösung ausgespült und mit Jodseife gewaschen.

Schwäne werden immer wieder von Hunden angefallen

Am Ende war alles umsonst. »Samstagabend ging es ihm noch gut, am Sonntagmorgen lag er dann tot in seinem Käfig«, sagte Frey. Besonders ärgert sie, dass Schwäne immer wieder durch freilaufende Hunde schwer verletzt werden. »Das ist kein Einzelfall.« Seit sechs Jahren habe sie ihre Pferde auf dem Forsthof neben dem Breitenbachsee. »In jedem Jahr ist mindestens ein Schwan angefallen worden«, sagt sie. Die meisten hätten das nicht überlebt. (GEA)