REUTLINGEN. »Schießt den Frieder auf den Mond. Das ist Raumfahrt, die sich lohnt.« Und: »Hopp-hopp-hopp-Kohle-Stopp« mit Hüpfen zum Aufwärmen (nicht des Klimas, sondern der Körper) skandierten rund 100 Demonstrierende am Samstagnachmittag vor dem Tübinger Tor: Verschiedene Friday-for-Future-Gruppen aus Reutlingen und Umgebung und eine Reihe anderer Organisationen von den Omas gegen rechts mit ihren Protest-Teppichklopfern über die Seebrücke bis hin zur »Antifaschistischen Aktion« taten lautstark ihren Unmut gegen die Politik der CDU kund.
Im Zentrum der Redebeiträge stand die Bundespolitik der Christdemokraten. War doch der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz am Mittag in der gegenüberliegenden Stadthalle beim Landesparteitag höchstpersönlich zu Gast gewesen.
Jaron Immer wetterte gegen die »Klimablockierer der CDU« und den »Sozialabbau«, den die Partei anstrebe. Er sieht auch eine »Rechtsverschiebung«, mit der die Christdemokraten »auf den Zug der AfD aufspringen«. Diejenigen, die sie verursachen, haben am ärgsten mit ihren Folgen zu kämpfen: Eleanor Weber bezeichnete die Klimakrise als »unfassbar ungerecht«.
Malte Höflinger beschäftigte sich mit der Lokalpolitik. Insbesondere auf dem Sektor der Verkehrspolitik »weigert sich die CDU, etwas zu tun«. Er dröselte auf, was die Stadt im aktuellen Haushaltsentwurf für Straßenbau ausgeben will und wie wenig Geld für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen sei. Und die CDU »wollte noch mehr« für die Autofahrer. Anstelle sich für den ebenerdigen Übergang als Stegersatz starkzumachen, beschäftigte sich die hiesige CDU mit einer »schwachsinnigen« Linksabbiegespur zur Stadthalle, für die Bäume gefällt werden müssten. Schon das Engagement gegen die Baumschutzsatzung habe gezeigt, dass die CDU »was gegen Bäume hat«. (igl)